11. Zellspannung und Zersetzungsspannung
11.2.3 Standardwasserstoffelektrode und Standardpotenziale
11.2.4 Die elektrochemische Spannungsreihe |
Eine auszugsweise Auflistung der Oxidationsgleichungen der Redoxpaare mit von oben nach unten aufsteigendem Standardpotential und den zwei Extremwerten mit Fluor als stärkstes Oxidationsmittel und Li als stärkstes Reduktionsmittel ist quantitativ in folgender Abbildung dargestellt. Das Oxidationsvermögen des Oxidationsmittels nimmt mit dem Standardpotential zu.
11.2.5 Aussagen aus der Spannungsreihe
11.2.6 Berechnung der Zellspannung einer Standardzelle
Beispiele Seite 122 |
Beispielaufgaben (1) Chlorgas wird in eine wässrige Natriumiodid-Lösung eingeleitet. (2) Brom wird zu einer Kochsalz-Lösung gegeben. (3) Ein Kupferblech taucht in eine wässrige Eisen(III)-chlorid-Lösung d) Spontane Reaktionen und Geschwindigkeit Die elektrochemische Spannungsreihe gibt an, ob eine Redoxreaktion für Standardzustände spontan stattfinden kann. Sie beantwortet die Frage ob die Reaktion thermodynamisch möglich ist. Verschiedene Faktoren können eine spontane Reaktion aber stark verlangsamen oder sogar verhindern. Zum Beispiel kann eine metallische Elektrode mit einer Oxidschicht des Metalls überzogen sein, welche das Metall schützt und die Reaktion an der Elektrode verlangsamt oder verhindert. Dieser Vorgang wird beim Korrosionsschutz als Passivierung bezeichnet. So bildet Blei zum Beispiel in Gegenwart von Schwefelsäure, Flusssäure oder Salzsäure unlösliche Salze, welche die Oberfläche der Bleielektrode bedecken und Reaktionen beeinträchtigen obwohl diese spontan sind. e) Standardzustände, Standardpotenziale und der pH-Wert Die Standardpotentiale gelten für Standardzustände das bedeutet, dass alle an der Reaktion beteiligten Teilchen in Lösung mit einer Konzentration von 1 mol/L vorliegen. Bei Reaktionen in denen Oxonium-Ionen, sei es als Edukt oder Produkt, vorkommen, liegt der pH in einer Standardzelle bei 0 weil c(H3O+) = 1 mol/L. Bei Reaktionen in denen Hydroxid-Ionen vorkommen, liegt der pH bei 14 weil c(OH−) = 1 mol/L. In neutraler Lösung können für solche Reaktionen keine Schlüsse anhand der reinen Standardpotentiale gezogen werden, da diese nicht zutreffen. So zum Beispiel die Reaktion von Kupfer in neutraler Silbernitrat-Lösung. Beim Eintauchen eines Kupferdrahtes in Silbernitratlösung bildet sich ein Silberbaum und die Lösung nimmt eine blaue Farbe an. Es wird metallisches Silber und Cu2+ in Lösung gebildet. |
Diese Reaktion läßt sich durch Betrachtung der Standardpotentiale nicht voraussagen: 11.3 Polarisationspannung und Zersetzungspannung bei der Elektrolyse (lesen Seite 121) Aufgabe 11.6 Untersuchen Sie, anhand der elektrochemischen Spannungsreihe, welche Reaktionen ablaufen können und formulieren Sie die entsprechenden Redoxgleichungen. (a) Schwefelwasserstoff wird in Bromwasser eingeleitet (b) Chlor wird in eine wässrige Lösung von Natriumfluorid gegeben (c) Eisen taucht in eine Silbersalz-Lösung (d) Zink taucht in eine Zinn(II)-bromid-Lösung |
(d) Zink taucht in eine Zinn(II)-bromid-Lösung (e) Kupfer taucht in eine Eisen(III)-chlorid-Lösung (f) Ein Eisenblech wird in eine Kupfer(II)-salz-Lösung getaucht Aufgabe 11.7 Erstellen Sie jeweils die Reaktionsgleichung. (a) Mangan in Manganerzen wie Pyrolusit (Braunstein, MnO2) kann genau über die Eisen(II)-sulfat-Methode bestimmt werden. Eisen(II) reduziert dabei Braunstein zu Mn(II)-Ionen. (b) Der überschuss von Eisen(II)-Ionen wird mit KMnO4-Lösung titriert. Eisen(II) reduziert dabei das Permanganat zu Mn(II)-Ionen. Am Äquivalenzpunkt schlägt die Farbe der Lösung von farblos nach violet um. |