Über Mich

** 2-Star DIY Artist **

Sperrmüll und Konzeptkünstler
Ausdauer
Kommunikation
Verständlichkeit
Motivation
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Wenn aktiviert (=inspiriert) verwandelt ein wohlwollender Julian in seinem Habitat alles in alles - praktisch sofort.

Julian Kraemer

Künstler

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Artist Statement

Für eine Kunst der Apokalypse

Ich sehe mich als neugieriger Passagier auf einem sinkenden Schiff: Mühsam durchsuche ich die überfluteten Gänge nach Brauchbarem, aus dem sich vielleicht noch Flöße bauen ließen. Was ich dabei finde, lässt sich nicht individuell verwerten. Es sind Orte kollektiver Care-Arbeit, die heute schon mit einem Leben von Morgen experimentieren.

Ich bin Julian Kraemer und bezeichne mich als bildender Künstler. Das passt ganz gut, denn ich male recht viel. Doch meine Kunst ist nur der sichtbarste Teil einer breiter angelegten Praxis. Mich interessiert, wie wir kollektive, lokal verankerte Infrastrukturen schaffen können – als Antwort auf die Ressourcenkonflikte der Zukunft.

In meiner figurativ-expressionistischen Ölmalerei beschäftige ich mich mit dem Gefühl der Machtlosigkeit in einer Welt, die aus den Fugen geraten ist. Fortschritt, Gerechtigkeit, Natur – all diese Konzepte wirken brüchig, fast nostalgisch. Was passiert, wenn wir erkennen, dass wir nicht nur in der Krise leben, sondern selbst ein Teil von ihr sind?

Meine Bilder entstehen aus reduzierten Farbpaletten, absurden Kompositionen und einem teils aggressiven Duktus. Sie stellen Fragen, ohne einfache Antworten zu geben. Ich hinterfrage Routinen von Macht, Konsum und Technik – oft spielerisch, oft mit Humor. Denn Distanz schafft Erkenntnis, und manchmal hilft ein Lachen mehr als ein erhobener Zeigefinger.

Im Kern meiner Arbeit steht die Überzeugung, dass die Ära der „großen Individuen“ vorbei ist. Gesellschaftliche Herausforderungen wurden nie von Einzelnen gelöst, sondern immer von vielen gemeinsam. Was wäre, wenn nachhaltige Lösungen gar nicht von einzelnen Genies, sondern von kollektiven Prozessen abhängen? Fährt der Kahn nach wie vor unter der falschen Fahne?

Mich faszinieren nicht einzelne Individuen, sondern Orte, an denen sich gemeinschaftlich tragfähige Lösungen entwickelt haben. Hier gilt es zu fragen, wie sich verschiedene Kollektive friedlich auf Lösungen einigen können, die keine Gruppe benachteiligen. Meine Kunst aus Sperrmüllmaterialien ist Teil dieser Suche – sie unterwandert einfache Schwarz-Weiß-Denkmuster und lädt zu einer Auseinandersetzung jenseits festgefahrener Diskurse ein.

Wenn das Schiff voll läuft, nützt es nichts, Barrikaden zu bauen. Was es braucht, sind hoffnungsstiftende Erzählungen, die kulturelle Diversität UND eine Zukunft des Menschen ermöglichen. Wir müssen heute von den Orten lernen, die bereits so leben, als gehörten sie zur Zukunft. An und mit ihnen lässt sich lernen, was es bedeutet, spezifische Kulturen UND ihr Lebensumfeld zu reparieren.

M.A. in Arts, Media and the Creative Industries

Department of Cultural- and Communication Studies
Zeppelin University, Friedrichshafen
Thesis on institution-building in contemporary art
Mentored by Prof. Dr. Karen van den Berg

B.A. in Philosophy

Department of Philosophy
School of Philosophy (HfPh-München), Munich
Thesis on the epistemology of cognition
Mentored by Prof. Dr. Dominik Finkelde
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