Inhalt
A B C D E F G
H I J K L M N
O P Q R S T U
V W X Y Z Quellen
A
<Inhalt
- Achter-, achtern
-
abaft, after, aft (engl.), agterfor (dk.)
-
Indiziert “hinten” aus Sicht der Fahrtrichtung
- Achterdeck
-
stern, afterbody (engl.), agterdæk (dk.)
-
Achterdeck
- Achtersteven
-
→Steven
- Achterschiff
-
stern, afterbody (engl.), agterskip (dk.)
-
Hinterer Teil des Schiffes
- achteraus
-
astern (engl.), agterude (dk.)
-
Indiziert einen Punkt in Fahrrichtung hinter dem Schiff
- Achterliek
-
Kante eines →Stagsegels, die vom →Mast wegweist
- Anker
-
anchor (engl.), anker (dk.)
-
Gerät, um das Fahrzeug am Meeresboden zu verhaken
- Ahmings
-
Tiefgangsmarken
- Aufgeien
-
Heranziehen eines Segels an die →Rah
- Aufkimmung
-
deadrise (engl.), bundrejsning (dk.)
-
Winkel zwischen Horizontale und Boden an der →Kimm
- Auflanger
-
futtock (engl.), oplænger (dk.)
-
Der Teil des →Spant, der die Bordwand abdeckt und
die Bodenwrange an der Bordwand fortsetzt
- aufschießen
-
Das Tauwerk geordnet hinlegen
- Auge
-
Runde oder ovale Öse
B
<Inhalt
- Back
-
Deckhaus auf dem Vorschiff, das sich über die volle Rumpfbreite ausdehnt
- Backbord
-
portside, port (engl.), bagbord (dk.)
-
In Fahrtrichtung linke Schiffsseite
- backbrassen
-
Die →Rahsegel so orientieren, dass der Wind von
vorn in die Segel drückt
- Balken
-
beam (engl.) , bjælke (dk.)
-
massives, längliches, oft horizontal angebrachtes Holz
- durchgehender Balken
-
protruding beam, throughbeam (engl.), udkraget bjælke (dk.)
-
→Balken, der die Bordwand durchstößt
- Balkenbucht
-
camber (engl.), bugt, bjælkebugt (dk.)
-
quer verlaufende Wölbung eines Decks zwecks Wasserablauf
- Balkenstütze
-
stanchion (engl.)
-
Senkrechtes Holz, das einen Balken stützt
- Balkweger
-
shelf clamp (engl.), bjælkevæger, bitevæger (dk.)
-
→Klampe, die als Unterlage für Balkenenden
verwendet wird
- Baltische Hybridbauweise (ehem.
“Baltische Kogge”
-
Die Baltische Hybridbauweise ist eine neuzeitliche Bautradition, die
Komponenten der Koggen-Prahm Bautradition und der Nordischen
Klinkerbautradition kombiniert. Die Fahrzeuge besitzen meistens eine
doppelte Beplankung mit Koggennägel, Nieten, Nägeln und Holzdübeln,
keine eher weiche Kimm und sind meistens mit Tierhaar abgedichtet.
- Baum
-
Stange, die am unteren Teil des →Mastes an einem
Ende horizontal und drehbar angebracht ist
- Baumnock
-
Das hintere Ende des [→Baums
- belegen
-
Kreuzweises Befestigen von →Tauen an →Pollern, →Klampen etc.
- Belegnagel
-
Herausnehmbare kurze Holzstange, die zur Befestigung von →Tauen an →Balken dient und
die in ein Loch dieses Balkens gesteckt werden
- Besanmast
-
Hinterer →Mast eines Schiffs
- Besansegel
-
Unteres →Segel am →Besanmast
- Bilge
-
bilge (engl.), bund, flak (dk.)
-
Unterster Bereich eines Schiffes, der direkt oberhalb des Schiffsbodens
bzw. des →Kiels liegt
- Bite
-
biti, bite, lower crossbeam (engl.), bite (dk.)
-
unterster Querbalken, wenn mehrere übereinander angeordnete Ebenen von
Querbalken vorliegen, der auf der →Bodenwrange unverbunden aufliegt und
gewissermaßen Module des →Spant trennt, typisch für
den Nordischen Schiffbau
- Block
-
block, pulley-block (engl.), blok , taljeblok (dk.)
-
Gehäuse mit einer oder mehreren drehbaren Seilscheiben zum Umlenken von
→Tauwerk
- scheibenloser Block
-
fairlead (engl.), skivløs blok (dk.)
-
Block ohne drehbare Seilscheiben
- Blockscheibe,
-
blokskive (dk.)
-
Scheibe in einem Block
- Boden
-
bilge, bottom, floor (engl.), bund (dk.)
-
Unterer Bereich des Schiffsrumpfes
- Bodenwrange,
Lieger
-
floor-timber (engl.), bundstok (dk.)
-
Teil des →Spants, der den Schiffsboden abdeckt und
unter der Bordwand oder in deren unterem Bereich endet und ggf. durch →Auflanger ergänzt wird
- Bodenbauweise
-
bottom-based (engl.), bygget på plankebund (dk.)
-
Bauweise, bei der zuerst die Bodenplanken verbunden und ausgelegt
werden, bevor mit dem Spantenskelett, insbesondere den →Bodenwrangen begonnen wird. Diese Bauweise
steht im Gegensatz zur →Skelettbauweise
und ist entweder als Variante der →Schalenbauweise oder als Mischform dieser
mit der →Skelettbauweise (wenn nach dem
Boden zunächst das ganze Spantenskelett erstellt wird) zu verstehen
- Bolzen
-
bolt (engl.), bolt (dk.)
-
Langer Metallstift zur Befestigung struktureller Elemente
- Boot
-
kleineres Wasserfahrzeug, je nach Definition unter 12 m →Länge und ohne →Deck
- Brasse
-
→Tau an einer →Rahnock, um die
→Rahen horizontal am →Mast zu
drehen
- brassen
-
Drehen der →Rahen in horizontaler Richtung
entsprechend des Windeinfallwinkels
- Breite eines Schiffs
-
beam (engl.)
- Brigantine
-
= →Schonerbrigg
- Britischer
Schiffbau der Bronzezeit
-
spezifische Bauweise der bronzezeitlichen Boote der britischen Inseln.
Die →Planken sind relativ dicke, auf Stoß gelegte
und mit Leinen verbunden. Sie besitzen massive Klampen und
Seitenleisten, durch die Riegeln zur Versteifung gesteckt sind. Im
Bereich der Kimm und teils an anderen Stellen verlaufen die
Verbindungsleinen im inneren des Holzes. Die Plankenverbindungen können
mit Moos und einer Abdeckleiste abgedichtet sein. Die Übergangsplanken
an der Kimm sind gewölbt. Der →Steven ist als
Stevenplanke ausgepräft, die Leisten und teils Klampen aufweisen und mit
Riegeln und Leinen befestigt sind.Es liegt ein flacher flacher Boden
ohne Kiel vor. Ein Spantengerüst existiert nicht, wohl aber Sitzbänke.
Das Boot wurde mit Paddeln angetrieben.
- bündig gelegt
-
flush-laid (engl.)
-
die Hölzer sind ohne Fuge und nicht versetzt aneinander gelegt
- Bug
-
bow (engl.), bov (dk.)
-
Vorderer Teil des Schiffs
- Bugband
-
breast-hook, crutch (engl.), bovbånd, stævenknæ (dk.)
-
V-förmiger →Balken oder Querbalken, der die beiden
Bordwände im Bereich des →Vorstevens verbindet.
Im →Heck als Heckband
- Bugspriet
-
Schräg nach vorn ragender Vormast
- Bugstag / Backstag /
Seitenstag
-
Seitliche Verstagung am →Bugspriet
- Bullauge
-
Rundes Schiffsfenster
- Bullentalje
-
Sicherheitstalje von der →Nock des →Großbaums nach vorn geriggt
C
<Inhalt
D
<Inhalt
- Deck
-
deck (engl.), dæk (dk.)
-
Horizontaler Plankenboden der die unterschiedlichen Ebenen des Schiffs
definiert
- Decksbalken
-
deck beam (engl.), dæksbjælke (dk.)
-
→Querbalken, der das →Deck
trägt
- Deckssprung
-
sheer (engl.), spring (dk.)
-
längs verlaufende Wölbung eines Decks zwecks Wasserablauf
- Deutel
-
square wedge (engl.), duttle (dk.)
-
vierkantiger →Keil eines Holznagels
- Dirk
-
Haltetau des →Baumes
- dirken
-
Anheben oder Senken des →Baumes
- Drehdavit
-
Kleiner galgenförmiger Drehkran
- Dollbord, Strieme,
Sielbord
-
wale, gunwhale (engl.), ræling, essing (dk.)
-
Oberster, verstärkter →Plankengang der
Bordwand
- Dollen, Keipen
-
rowlock, thole-pin (engl.), åretol, årefæste, tollepind (dk.)
-
Widerlager für die →Riemen, auf dem →Dollbord befestigt
- Ducht
-
thwart (engl.), tofte (dk.)
-
Quer zum →Kiel verlaufender →Balken, der als Sitzbank dient
- Dübel, Stift, Zapfen
-
dowel (engl.), peg (engl.)
-
Stift mit einseitigem Kopf, das durch künstliche Verdickung der anderen
Seite, etwa mit einem →Keil, im Bohrloch gehalten
wird
- dumpen
-
Drehen der →Rah in vertikaler Richtung
- Dumper
-
→Tau am Ende der →Rah, um sie
vertikal zu drehen
- dwars
-
→querab
E
<Inhalt
- Einbaum
-
logboat (engl.)
-
Ein Einbaum ist ein Wasserfahrzeug, dessen Schwimmkörper als nach oben
offene Hohlform fungiert und weitgehend aus einem unzerteilten und
ausgehöhlten Baumstamm hergestellt wurde.
- geweiteter Einbaum
-
Einbaum, dessen Bordwand unter Erhitzung nach
außen gewölbt wurde, um ein höheres Volumen der Hohlform bei gegebenem
Umfang des verwendeten Baumstamms zu erzielen.
- Setzbordboot
-
Einbaum, dessen Bordwand mit angefügten Planken
erhöht wurde. Auch als erweiterter Einbaum bezeichnet.
- Geteilter Einbaum
-
Einbaum, der längs geteilt wurde und in dessen
Boden mindestens eine Planke eingesetzt wurde um ein breiteres
Wasserfahrzeug zu erhalten.
- Eselshaupt
-
Verbindungsstück am oberen Ende eines Masttopps zwischen Untermast und
Stenge
F
<Inhalt
- Fähre
-
Schiffstyp zum übersetzen über ein Gewässer, meistens einen Fluss oder
eine Bucht oder zu einer Insel
- Fallen, Fall
-
halyard (engl.), fald (dk.)
-
→Leinen, die dem Setzen des →Stagsegel oder der →Rahen
dienen
- falscher Kiel
-
→Kiel
- Fender
-
Gegenstand, der das Schiff vor dem Schäden durch die Pier schützt und an
die Bordwand gehängt wird
- fieren
-
Herunterlassen, Nachlassen oder Gleitenlassen einer Leine oder Kette
- Fischung
-
→Mastfischung
- Fockmast
-
Vorderster senkrechter →Mast
- Focksegel
-
Segel am →Fockmast
- Freibord
-
freeboard (engl.), bribord (dk.)
-
Vertikale Distanz der Wasseroberfläche zur niedrigsten Oberkanten der
Bordwand
- Fuß
-
Unterer Teil eines [→Stagsegels oder →Besansegels
- Fußperd / Fußpeerd
-
→Tau unterhalb einer →Rah zum
Aufstützen der Füße, dient zum Ausentern in die Rah
G
<Inhalt
- Gaffel
-
Oben am →Mast angebrachte oder heißbare, nach hinten
aufwärtsragende Stange, an der Segel oder Flaggen angebracht werden
- Gaffeldirk
-
→Tau zum Einstellen der →Gaffel in der Höhe
- Gaffelgeer
-
→Leinen zum seitlichen Einstellen der →Gaffel
- Gaffelliek
-
Oberes →Tau am →Gaffelsegel
- Gaffelnock
-
Oberes Ende einer →Gaffel
- Gaffelsegel
-
Viereckiges →Segel, das oben von einer →Gaffel gehalten wird. bzw. zwischen →Gaffel, →Baum und →Mast aufgespannt ist
- Gaffeltoppsegel
-
Oberstes →Gaffelsegel an einem →Mast
- Galeere
-
galley (engl.)
-
Schiffstyp, gerudertes →Kriegsschiff
- Gallorömischer
Schiffbau
-
Bauweise von Wasserfahrzeugen der römischen Kaiserzeit auf den
Britischen Inseln und in Gallien. Es wird zwischen Gallo-Römische
Seeschiffen und Gallo-Römische Binnenschiffen unterschieden. Zumindest
der Boden ist kraweelbeplankt, die Planken sind mit umgebogenen Nägeln
verbunden, Der Boden ist flach, es gibt keinen Kiel und es kann ein
Mastloch im Spant vorhanden sein, selten ein längst zwischen den
Spantenangeordneter Mastfuss. Die Bodenwrangen und Auflanger sind
alternierend angeordnet oder es liegen paarweise Halbspanten vor.
Weitere Merkmale können sich unterscheiden.
- Gallorömische
Seeschiffe
-
Seegängiger und besegelter Schiffstyp der römischen Kaiserzeit, der vor
allem auf den Britischen Inseln vorkommt. Die Fahrzeuge besitzen
Kraweelbeplankung und wurden in Skelettbauweise erstellt. Die Planken
sind mit umgebogenen Nägeln verbunden. Es liegen reguläre Balkensteven
vor. Der Boden ist flach und besitzt keinen Kiel. Ein Mastloch ist in
einem Spant vorhanden, der zudem einen Mittelgrat besitzt. Bodenwrangen
und Auflanger sind alternierend angeordnet und bei kleineren Fahrzeugen
können paarweise Halbspanten vorliegen. Die Kimm ist weich.
- Gallo-Römische
Binnenschiffe
-
Prähme der römischen Kaiserzeit, die vor allem auf in Gallien vorkommt.
Der Boden ist kraweelgebaut während die Bordwand überlappende Planken
aufweist. Die Planken sind mit Eisennägeln befestigt. Der Steven ist als
Rampe ausgeprägt und der Boden ist flach und besitzt keinen Kiel. Ein
Spant kann ein Mastloch aufweisen für einen Segel- oder Treidelmast. Das
Spantenskelett besteht aus alternierenden Halbspanten und der
Querschnitt weist eine harte Kimm auf.
- Gangway
-
Mobiler Steg, der Schiff und Pier verbindet
- Garn
-
yarn (engl.)
-
Aus Fasern/Fäden gedrehte oder gesponnene dünnere →Leinen
- Geer
-
Seil, welches das Ausschwingen (Auswehen) einer →Gaffel minimiert
- Geitau
-
Leine zum Anholen der [→Schothörner von [→Rahsegeln an die →Rahennocken)nocken)
- gezurrt
-
lashed (engl.)
-
Mit Leinen befestigt; →zurren
- Glasen
-
Läuten mit der Schiffsglocke zur Angabe der Uhrzeit: 30 min. nach
Wachbeginn = 1 Glas (1 Glockenschlag), 1 h = 2 Glasen (2 Schläge), eine
Wache hat 8 Glasen
- Gording
-
Tau zum Aufholen des →Segels an die →Rah
- Großbaum
-
→Baum am →Großmast bzw.
Segelstange am →Unterliek des →Großsegels
- Großmast
-
Hauptmast, größter →Mast
- Großsegel
-
Unteres →Segel am →Großmast
H
<Inhalt
- Hals
-
Untere vordere Ecke von Dreiecksegeln, die mit dem Schiff fest verbunden
wird bzw. →Tau an der →Fock, das am [→Schothorn befestigt ist und mit
dem das Segel zusammen mit der →Schot in den Wind
gestellt wird
- Halse
-
Das Schiff wird mit dem →Heck durch den Wind gedreht
- Halshorn
-
Ecke eines →Stagsegels, die im Winkel zwischen
→Mast und →Baum liegt
- Halsstande
-
Kurze Stander vom Halshorn eines →Stagsegels nach unten zum →Bugspriet
- Handstag /
Handläufer
-
Eisenstange zum Festhalten an →Rahen, am →Bugspriet sowie an Aufbauten
- Hanf
-
hemp
-
Material für →Taue
- Harz, Pech
-
pitch (engl.)
-
Abdichtungsmasse
- Heck
-
stern (engl.), agterskib, hæk (dk.)
-
Hinterer Teil des Schiffs
- Spiegelheck
-
transom (engl.), spejl (dk.)
-
gerader ausgebildetes →Heck
- Spitzgatt
-
spitz ausgebildetes →Heck
- Rundgatt
-
rund ausgebildetes →Heck
- Heckband
-
Entsprechung des →Bugband im →Heck
- heißen
-
Aufholen, anziehen einer SpitzgattLeine
- Hellenistischen
Tradition
-
Überregionale mediterran Schiffbautradition, die vom 6. bis 4. Jh.
entwickelt wurde und bis zur Zeitenwende in Gebrauch war. Sie zeichnet
sich durch eine Kraweelbeplankung aus, deren Planken mit Nut und Feder
verbunden sind, wobei vor allem an den Ende noch eine Leinenverbindung
vorkommen kann, aber auch umgebogene Kupfernägel möglich sind. Die
Segelschiffe besitzen meist einen kielschweinartigen Mastfuß, einen
Kiel, sind shell-first gebaut und besitzen einen Weinglas-Querschnitt.
Gelegentlich tritt eine Doppelbeplankung auf.
- Helling, Helgen
-
stocks (engl.), bedding (dk.)
-
massive Balken als Unterlage für den Schiffsbau
- holende Parten
-
Handläufer der →Taljen , an denen mit der Hand
gezogen wird
- Holznagel
-
siehe →Nagel
- kleiner Holznagel
-
peg (engl.), pløk (dk.)
-
→Holznagel geringer Dimension, der entwa für
die Verbindung von →Planken verwendet werden kann
I
<Inhalt
J
<Inhalt
- Jackstag
-
Eisenstange zum Anbinden des →Rahsegels an die
→Rah
- Jungfer, Juffer
-
dead-eye (engl.), jomfru (dk.)
-
→Holzblock mit Löchern für →Leinen, etwa →Wanten
K
<Inhalt
- Kabelgatt
-
Lagerraum für →Taue etc.
- Kalfat
-
caulking (engl.)
-
Abdichtungsmaterial, dass die Fugen zwischen den →Planken abdichtet
- eingelegtes Kalfat
-
caulking, inlaid chaulking (engl.), indlagt kalfatering (dk.)
-
[→Kalfat, das in die in die →Kalfatnut zwischen
zwei →Planken im →Klinkerbau eingelegt wird bevor diese verbunden
werden
- eingepresstes
Kalfat
-
luting (engl.), slået kalfatering (dk)
-
[→Kalfat, das in die Fuge zwischen den →Planken eingepresst wird, z. B. bei der →verdeckten Kalfaterung
- Kalfaterung
-
caulking (engl.), kalfatering (dk.)
-
Abdichtungsmaterial, dass die Fugen zwischen den →Planken abdichtet bzw. die Tätigkeit des Abdichtens
- verdeckte Kalfaterung
-
covered caulking (engl.), inddækket kalfatering (dk.)
-
→Kalfaterung, bei der das Kalfatmaterial (→eingepresstes Kalfat) in die Fuge
zwischen den →Planken eingepresst wird und dann
oft mit einer Leiste abgedeckt wird; z. b. typisch für →Koggen
- Kalfatleiste,
Sintelrute
-
caulking lath (engl.), liste (dk.)
-
Holzleiste, die das Abdichtungsmaterial (→eingepresstes Kalfat) in der Fuge hält
- Kalfatnut
-
caulking cove (engl.), uldrille (dk.)
-
Eintiefung für die Aufnahme des Dichtungsmaterials (→Kalfat, →eingelegtes
Kalfat) zwischen den →Planken
- Kardeele
-
Einzelelemente aus denen jedes Seil oder →Tau
besteht. Kardeel besteht aus 18-50 →Garnen und 3-5
Kardeele fügen sich zu einer →Trosse zusammen
- Kausch
-
Metallschutz in den gespleißten →Augen von →Tauen
- Keil
-
wedge (engl.), kile (dk.)
-
Im Querschnitt dreieckiges Holzstück zum Aufweiten oder Füllen von
Spalten oder weiten von →Holznägeln
- Kettenlänge
-
Längenmaß der Ankerkette, 1 Kettenlänge entspricht 25 Meter
- Kiel
-
keel (engl.), køl (dk.)
-
Längsbalken der in der Mitte des Schiffsbodens die Hauptachse des
Schiffes darstellt; nach dem Kielquerschnitt werden die Typen P (→Kielplanke), T, Y, U und R (rabbeted)
unterschieden.
- Loskiel, falscher Kiel
-
false keel (engl.), stråkøl (dk.)
-
Balken, der außen auf dem →Kiel zu dessen Schutz und
Erhöhung befestigt ist
- Kielplanke, Kielbohle, Plankenkiel,
Bohlenkiel
-
keel plank (engl.), plankenkøl (dk.)
-
Längsplanke die in der Mitte des Schiffsbodens die Hauptachse des
Schiffes darstellt; im Gegensatz zu einem “richtigen” Kiel hat sie eine
Höhe die den anderen Planken annähernd entspricht oder geringfügig
größer ist; sie kann auch im Gegensatz zum Kiel die Abdrift nicht
minimiere
- Kielgang
-
garboard (engl.), kølbord (dk.)
-
→Plankengang der direkt am →Kiel anliegt
- Kielschwein
-
keelson (engl.), kølsvin (dk.)
-
→Balken, der längs über dem →Kiel liegt, oft sehr massiv ist und →Mastspur darstellt.
- Kielschweinknie
-
buttress (engl.), kølsvin-knæ (dk.)
-
→Knie, welches zur Fixierung des →Kielschweins beiträgt
- Kielsprung,
Kielbucht
-
rocker (engl.), kølbugt (dk.)
-
Aufwärtskrümmung des Kielverlaufs
- Kimm
-
turn of the bilge, chine (engl.), remmen, kiming (dk.)
-
Übergang zwischen Schiffsboden und Bordwand
- Klampe
-
cleat, clamp (engl.)
-
Objekt mit zwei Hörnern zum Belegen mit →Tauwerk
- Klau
-
Mastseitiges, früher gabelartiges Ende der →Gaffel
oder des →Baums
- kleiden
-
Umwickeln mit →Schiemannsgarn, oft wird
die Kleidung zur Wetterfestmachung geölt, geteert oder mit Farbe
bestrichen
- Kleidung
-
Das Stück eines Seils oder Taus, welches mit →Schiemannsgarn umwickelt ist
- Klinker
-
clinker (engl.) , klinker (dk.)
-
Bauweise, bei der die →Planken überlappend
angeordnet sind und direkt, oft mit →Eisennieten
verbunden sind; die obere →Planke überlappt die
untere auf der Außenseite. Andernfalls spricht man von inverser
Klinkerung.
- klinkergebaut
-
clinker-build (engl.), klinkerbygget (dk.)
-
In Klinkerbauweise (→Klinker) hergestellte Schale
- Klumpblöcke
-
→Blöcke mit gerundeten Kanten, (z.B. bei den
Vorsegelschoten)
- Klüse
-
Geschlossene oder auch oben offene, gerundete Öffnung zur Führung von
Tauwerk oder Ketten
- Klüverbaum
-
Stenge-Verlängerung eines älteren →Bugspriets
- Knebel
-
toggle (engl.)
-
Holzstück bzw. Knopf, dass das Durchrutschen einer Leine durch eine Öse
verhindert
- Knie
-
knee (engl.), knæ (dk.)
-
Gewinkeltes Holz, oft aus einem →Krummholz
hergestellt, das verwendet wird, um zwei gewinkelte Objekte miteinander
zu verbinden
- Knorr
-
knarr (engl.), knarr (dk.)
-
Schiffstyps, altnordische Bezeichnung eines →Lastschiff
- Knoten
-
Geschwindigkeitsmaß (Seemeile je Stunde) 1 kn = 1 sm/h = 0,514 m/s
- Kogge
-
cog (engl.)
-
Koggen sind ein mittelalterlicher Schiffstyp der Koggen-Prahm Tradition,
der aus Schriftquellen und von Bilddarstellungen bekannt ist. Wir
verwenden aber eine archäologische Definition, die mit den historischen
Ansprachen nicht immer übereinstimmt. Die Merkmale enthalten auch
Eigenschaften einer Bautradition: 1. flacher, kraweelgebauter Boden. 2.
klinkergebaute, hohe Bordwände. 3. Die Plankenverbindungen der Bordwand
erfolgt mit doppelt →umgeschlagenen Eisennägeln
(Koggennägeln). 4. Das Kalfat wird durch Leisten gehalten, die mit
sogenannten →Sinteln (Kalfatklammern) befestigt
sind. Oft wird Moos verwendet. 5. harte Kimm. 6. Die Steven sind gerade
oder fast gerade und setzen mit einem steilen Winkel am Boden an.
- Koggen-Prahm
Bautradition
-
→Mittelalterliche Prähme und →Koggen sind durch technische Merkmale zu einer
Bautradition verbunden. Diese ist gekennzeichnet durch folgende
Merkmale: 1. flacher, kraweelgebauter Boden. 2. klinkergebaute, hohe
Bordwände. 3. Die Plankenverbindungen der Bordwand erfolgt mit →doppelt umgeschlagenen Eisennägeln (Koggennägeln).
4. Das Kalfat wird durch Leisten gehalten, die mit sogenannten →Sinteln (Kalfatklammern) befestigt sind. Oft wird
Moos verwendet. 5. harte Kimm. 6. Die Steven sind gerade oder fast
gerade und setzen mit einem steilen Winkel am Boden an.
- Kopf
-
Obere Ecke eines →Stagsegels, in der das Fall
und der Niederholer befestigt sind
- Kombüse
-
Schiffsküche
- Kontaktfläche,
Auflage
-
table (engl.), anlægflade (dk.)
-
Oberfläche über sich sich zwei Hölzer in einer →Schäftung berühren
- Kraweel, Karweel
-
carvel (engl.), kravel (dk.)
-
Bauweise, bei der die →Planken auf Stoß aneinander
liegen
- kraweelgebaut
-
flush-laid, carvel-built (engl.), glat, kravellagt, kravelbygget (dk.)
-
In →Kraweelbauweise gebaut
- Kriegsschiff
-
Schiffstyp für militärische Einsätze
- Krummholz
-
crook (engl.), krumtømmer (dk.)
-
Natürlich gewachsenes, gewinkeltes Holz
L
<Inhalt
- Länge über alles
-
length overall (engl.), længde overalt (dk.)
-
Länge von →Vorsteven zu [→Achtersteven
- Langschiff
-
Schiffstyp, →Mannschaftsboot im →Nordischen Schiffbau
- Längsriss
-
sheer plan (engl.), opstalt (dk.)
-
Graphische Liniendarstellung der Außenkante des Schiffsrumpfes von der
Seite gesehen
- Lannung, Landung
-
land, lap (engl.), land (dk.)
-
Oberfläche im Überlappungsbereich zweier →Planken
im →Klinkerbau
- Lasche
-
scarf (engl.), scarph (engl.)
-
Überlappende Verbindung (Überblattung, [→Schäftung]{#Schäftung)) zweier
Hölzer, wobei die Dicke der einzelnen Teile nicht überschritten wird
- Lasche mit Absatz
-
hooked scarf (engl.)
-
→Lasche mit einem Absatz/einer Stufe zu besseren
Verzahnung
- einfache Lasche
-
stop scarf (engl.), platlask (dk.)
-
→Lasche mit flachen und geraden Plankenenden
- Lasching
-
Breites Band zum Festmachen des Segels
- Lastschiff,
Frachtschiff´
-
Schiffstyp für den Transport von Gütern
- Lateinersegel
-
latin sail (engl.)
-
Ein dreieckiges →Schratsegel, das mit einem
Rutenliek an der Rute befestigt ist
- Laufendes Gut
-
Das gesamte bewegliche →Tauwerk an Bord eines
Schiffes
- Lecksegel
-
Großes verstärktes Tuch zum Abdichten von Lecks
- Lee
-
Dem Wind abgewandte Seite
- Leesegel
-
Schönwettersegel, die an besonderen Leesegelspieren an den Seiten von →Rahsegeln gesetzt werden
- Legel / Lögel /
Stagreiter
-
Stahl- oder Holzringe mit denen das →Stagsegel
auf dem →Stag gleitet
- Leinen
-
→Tau mittleren Durchmessers
- Leichter
-
Schiffstyp um die Ladung größerer Frachtschiffe in flachen
Küstenbereichen zwischen →Reede und Land zu
transportieren
- Leiste
-
batten (engl.), revle, liste (dk.)
-
Langschmales Holz, meist als Auflage über einer →Naht verwendet
- Leitwagen /
Leuwagen
-
an Deck querliegender, flacher Stahlrohrbügel, an dem der untere
Schotenblock bei Wendemanövern von Bordseite zu Bordseite gleiten kann
- Liek
-
→Tau rundum an den Kanten eines →Segels
- Unterliek, Fußliek
-
→Liek an der Unterseite des →Segels
- Oberliek, Gaffelliek,
Rahliek
-
→Liek an der Oberseite des →Segels
- Vorliek, stehendes Liek
-
→Tau am →Stag eines →Stagsegels oder die mastseitigen →Liek der →Großsegel bzw. →Gaffeltoppsegel
- Seitenliek
-
→Liek an der Seite des Segels
- Lippe
-
Offenes Metallauge an Deck oder auf dem Schanzkleid zum Führen von →Tauwerk
- Lögel
-
Offene Öse, mit denen →Stagsegel mit den →Stagen beweglich verbunden werden
- loggen
-
Messen der Schiffsgeschwindigkeit
- Loskiel
-
→Kiel
- Lot 1
-
lot (engl.), lot (dk.)
-
Übergangsstück zwischen →Kiel und →Steven
- Lot 2
-
lead (engl.)
-
Gewicht zum →loten
- loten
-
Messen der Wassertiefe
- Lümmellager
-
Stützgelenk am →Mast für Lade- und Segelbäume
- Luggersegel
-
lug sail (engl.), luggersejl (dk.)
-
→Segel ähnlich dem →Lateinersegel, wobei der untere Teil der →Spiere stark verkürzt ist
- Luv
-
Dem Wind zugewandte Seite
M
<Inhalt
- Mallen
-
→Spantartige Schablonen für den Bau des
Schiffsrumpfes, die nach Fertigstellung entfernt werden
- Mannschaftsboot
-
Schiffstyp für den Transport von Truppen, Variante des →Kriegsschiffs
-
Stenge-Verlängerung, die an der Vorderkante vom Masttopp des Untermastes
ansetzt
- Mast
-
mast (engl.)
-
Senkrechtes Rundholz zum halten der →Segel
- Untermast
-
Unterster Teil vom →Mast, reicht vom →Mastfuß bis zum →Eselshaupt am Masttopp
- Mastfall
-
Schrägstellung eines →Mast in der Seitenansicht nach
hinten
- Mastfischung
-
mast fish (engl.), mastfisk (dk.)
-
Befestigungseinrichtung des →Mastes
- Mastfuß
-
mast step (engl.)
-
Unterster Teil eines →Mastes, der innerhalb des
Rumpfes in der →Mastfischung auf dem →Kiel steht
- Mastspur
-
mast step (engl.), mastespor (dk.)
-
Aufnahmestelle für den →Mastfuß im
[→Kielschwein, →Mast →Spant
oder →Sporholz
- Mastspant
-
→Spant mit einem Loch als →Mastspur
- Mastgarten
-
→Nagelbänke um die →Masten
herum mit allen →Taljen , →Blöcken und →Tampen
- Mastkragen
-
Dichtung an der Durchdringungsstelle des →Mastes am
→Deck
- Masttopp
-
Maststück von der →Saling bis zum [→Eselshaupt
- Meginhufr
-
meginhufr (engl.), meginhufr (dk.)
-
starke →Übergangsplanke im →Nordischen Schiffbau
- Messe
-
Raum, in dem die Besatzung die Mahlzeiten einnimmt
- mittschiffs
-
amidships (engl.), midskibs (dk.)
-
Indiziert einen Punkt in der Mitte des Schiffes, in Hinsicht auf die
Länge des Schiffes
- Musing
-
Sicherung eines Schäkelbolzens gegen selbständiges Herausdrehen mittels
weichen Drahtes
N
<Inhalt
- Nagel
-
spike, nail (engl.), spiger, søm (dk.)
-
Metall- oder Holzstift mit verdicktem Kopf, dass zwei Objekte
miteinander verbindet, indem der Nagelkopf das eine Objekt und entweder
die Reibung des Nagelschaftes oder die umgebogene Spitze bwz. die
verdickte Spitze das andere Objekt hält. Wir verwenden den Begriff
generisch, so dass er neben einfachen Metallnägeln auch Holzdübel oder
den Nagelteil von Eisennieten umfassen kann
- umgebogener Nagel
-
clench-nail, (engl.)
-
→Nagel, dessen Ende einfach oder doppelt umgebogen
wurde um das Herausgleiten zu verhindern
- [doppelt umgebogener Nagel]{#duNagel
-
double-bent nail (engl.), vegnet spiger (dk.)
-
Nagel, dessen Ende doppelt umgebogen wurde um das Herausgleiten zu
verhindern; diese Nägel sind u. a. typisch für Koggen
- Klinkernagel, Niet
-
rivet (engl.), klinknagel (dk.)
-
= →Niet, →Nagel, dessen Ende
über einer →Klinkerplatte platt geklopft
wurde; nach ihrem Querschnitt werden runde und quadratische Nietnägel
unterschieden; Niete oder Klinkernägel sind typisch für die
Plankenverbindungen der nordischen Schiffe
- Holznagel, Holzdübel
-
treenail (engl.), trænagle (dk.)
-
→Nagel, der aus Holz besteht, einen verdicken Kopf
hat und auf der anderen Seite durch einen →Keil
aufgespreizt wird; nach ihrer Kopfform werden konkave und zylindrische
Holznägel unterschieden; Holznägel werden regelhaft für die Verbindung
der Planken mit den Spaten, der einzelnen →Spantteile miteinander und gelegentlich, besonders im
Mittelalter an der Südküste der Ostsee für die Verbindung der Planken
untereinander verwendet
- Nagelbank
-
Waagerechter Balken mit Bohrungen zum Einstecken von Belegnägeln und zum
Belegen der →holenden Parten des →Laufenden Gutes
- Naht 1
-
seam (engl.), søm, samling, nåd (dk.)
-
Befestigung zweiter →Planken an ihren Längsseiten
im Gegensatz zur →Schäftung
- Naht 2
-
stitch (engl.),
-
Technik der Plankenverbindung mit Hilfe von Leinen, die durch Löcher in
den →Planken geführt werden
- Niederholer
-
→Leinen, die dem schnellen Bergen von →Segeln dienen
- Niedergang
-
Treppe auf Schiffen
- Niet
-
rivet, clench-nail (engl.), klinknagel (dk.)
-
= →Klinkernagel, Metallstift mit verdicktem
Kopf auf der einen Seite und einem über einer →Nietplatte plattgehämmertem Ende, der zwei
Objekte, meist Planken, verbindet
- Nietplatte
-
rove (engl.), klinkplade (dk.)
-
Metallplatte, die auf den [→Nietnagel oder Klinkernagel geschoben wird und vom plattgehämmerten
Ende des Niets als Gegenstück zum Kopf gehalten wird.
- Nock
-
Äußerste Spitze einer →Rah, →Gaffel oder eines →Baumes
- Rahnock
-
→Nock bzw. Ende einer Rah
- Nockgording
-
Leinen, die die Mitte des →Seitenlieks eines
→Rahsegels an die →Rah holen
- Nockhorn, Piek
-
Ecke eines →Segels, die an einer →Nock anliegt bzw. befestigt ist
- Nockpeerd
-
[→Tau unterhalb der →Nock der →Rah zum Entern in die Rah
- Nordischer
Schiffbau
-
im engeren Sinne ist der Nordische Schiffbau der Wikingerzeit gemeint
und im weiteren Sinne handelt es sich um eine sich kontinuierlich
verändernde Bautradition, die in der Bronzezeit einsetzt, in der Neuzeit
endet und ihren Höhepunkt in der Wikingerzeit hat. Seit dem 12. Jh.
lediglich im lokalen Schiffbau und für kleinere Fahrzeuge verwendet.
- Nordischer Schiffbau
der Bronzezeit
-
Anhand der Abbildungen auf Stein und Bronze lässt sich ein Bootstyp
definieren, dessen Bug einen →Doppelsteven
und Heck einen geraden →Steven hat.
- Nordischer Schiffbau
der vorrömischen Eisenzeit
-
spezifische Bauweise der Boote der vorrömischen Eisenzeit, die lediglich
in Hjortspring und wenigen Fragmenten belegt ist. Die Paddelboote mit
ausgearbeiteten →Duchten (Varianten mit
Ruderantrieb sind möglich), besitzen relativ dünne, überlappend
angeordnete →Planken mit Klampen die mit Leinen
verbunden sind. Der →Steven ist beidseitig als →Doppelsteven ausgeprägt. Der Boden ist flach
und ohne Kiel während die →Spanten als dünne
Zweigspanten ausgeprägt sind (Varianten mit Spanten aus Vollholz sind
jedoch möglich)
- Nordischer Schiffbau
der Wikingerzeit
-
Spezifische Bauweise der Schiffe der Wikingerzeit, die sich als Teil in
die Nordische Bautradition eingliedert. Die Bautradition ist durch
folgende Merkmale definiert: 1. →Schalenbau. Beim Bau des Rumpfes wurde mit
dem Kiel begonnen, an den die Planken des Bodens und der Bordwand
angesetzt wurden. Erst nach Fertigstellung der Hülle wurde das
Spantenskelett eingesetzt. 2. →Klinkerbauweise. Die Planken wurden
überlappend angeordnet und durch Nägel im Überlappungsbereich
miteinander verbunden. 3. →Eisenniete. Die
Verbindung der Planken erfolgte grundsätzlich mit Hilfe eiserner Niete.
4. →Tierhaarkalfat. Zur Abdichtung der Fuge
zwischen zwei Planken wurde ein Dichtungsmaterial (Kalfat) aus Teer und
meist geflochtenen Tierhaaren verwendet. Dies wurde in eine Rille
eingelegt. 5. →Bitensystem. Die einzelnen →Spanten sind keine kompakten, in sich haltende
Baueinheit. Auf die →Bodenwrangen wurde, nur
mit der Bordwand über ein Knie verbunden, ein Querbalken, die sogenannte
Bite, aufgelegt. 6. →Kielschwein. Der Mast
wurde in einen massiven, parallel auf dem Kiel liegenden Balken
eingesetzt. 7. Es liegt ein schmetterlingsförmiger Querschnitt des
Schiffes vor (bzw. weinglasförmiger Querschnitt nach mediterraner
Terminologie).
- Nüstergatt
-
limber hole (engl.), spygat (dk.)
-
Aussparung an der Unterseite eines →Spants als
Wasserdurchlass zwischen den →Spantfächern
- Nut- und
Federverbindung
-
Zwischenstagen (engl.),
-
Verbindung von Holzteilen, bei der die Feder in die Nut der zu
verbindenen Teile gesteckt wird; Für die Plankenverbindung ist diese
Technik typisch für den Mediterranen Schiffbau
O
<Inhalt
- Oberliek
-
siehe →Liek
- Ösfaß
-
bailer (engl.), øskar (dk.)
-
Behälter um Wasser aus dem Fahrzeug auszuschöfen
P
<Inhalt
- Paddel
-
paddle (engl.)
-
Stange mit flachem Ende (Blatt), das zum Antrieb verwendet wird, wobei
das Blatt so durch das Wasser gezogen wird, dass eine Hand als
Widerlager dient und der Paddeler in Fahrtrichtung sitzt
- paddeln
-
Antreiben eines Bootes mit Paddeln, wobei in
Fahrrichtung gesessen und das Paddel mit beiden Händen ohne Widerlager
am Boot durch das Wasser gezogen wird
- Pantry
-
Raum zur Geschirreinigung und -aufbewahrung
- Pardune
-
Abspannung der →Masten seitlich nach hinten ähnlich
den →Wanten
- Piek
-
vorderster bzw. hinterster Raum eines Schiffes, in dem meistens
Ballastwasser gefahren wird
- Vorderpiek
-
vorderes →Piek
- Achterpiek
-
hinteres →Piek
- Planke
-
plank (engl.), bord, planke (dk.)
-
Langes und dünnes Holz, das einen Teil der Schiffshülle darstellt
- radial gespaltene Planke
-
radially cleft plank (engl.), spejlkløvet planke (dk.)
-
→Planke, die aus dem Baumstamm durch Spalten in
“Keile” durch den Mittelpunkt entstanden sind
- tangential gespaltene Planke
-
tangentially cleft plank (engl.), tangentielt kløvet planke (dk.)
-
→Planke, die aus dem Baumstamm durch Spalten in
“Scheiben” entstanden sind
- gesägte Planke
-
sawn plank (engl.)
-
→Planke, die aus dem Baumstamm tangential gesägt
wurde
- Beplankung, Außenhaut
-
Menge aller →Bordwandplanken
- Bordwandplanken
-
→Planken der Schiffshülle im Gegensatz zu →Decksplanken
- Decksplanken
-
→Planken eines Decks im Gegensatz zu →Bordwandplanken
- Plankenende
-
hood-end (engl.), bordhals (dk.)
-
Ende einer →Planke
- Plankengang
-
strake (engl.), bordgang, rang (dk.)
-
Reihe ggf. längs verbundenen →Planken, die vom →Kiel an gezählt werden
- toter Gang, verlorener
Gang
-
stealer (engl.), indskudsrang, indstiksrang (dk.)
-
kurzes Plankenstück, dass eine Lücke zwischen zwei →Plankengängen ausfüllt
- Poller
-
An Deck oder auf der Pier befestigte, meist zylinderförmige Vorrichtung
zum Belegen von Festmacherleinen
- Prahm
-
punt (engl.)
-
Ein Prahm ist ein eher niedriges, flachbodiges Wasserfahrzeug ohne Kiel
und meist mit einer harten Kimm.
- Mittelalterliche Prähme im
Ostseeraum
-
Prähme kommen im Ostseeraum etwa im 12. Jh. n. Chr. auf. Sie sind Teil
der →Koggen-Prahm Bautradition,
besitzen technische Gemeinsamkeiten, gliedern sich aber funktional in
die drei Typen →Egernsund, →Falsterbo und →Elbing. Die gemeinsamen Merkmale sind: 1.
Flacher, kraweelgebauter Boden. 2. Klinkergebaute, hohe Bordwände. 3.
Bordwand fast immer leicht überlappend aber nicht geklinkert, selten
kraweelgebaut, Planken mit Holzdübeln befestigt. 4. Das Kalfat wird
meist durch Leisten gehalten, die oft mit sogenannten Sinteln
(Kalfatklammern) befestigt sind. Oft wird Moos verwendet. 5. Harte Kimm
mit einer Übergangsplanke. 6. Alternierende Spanten, die jeweils den
Boden und eine Bordwand abdecken. 7. Der Mastfuß ist meist als Mastloch
im Spant ausgeprägt.
- Mittelalterliche Prähme im Ostseeraum
vom Typ
-
→Mittelalterliche Prähme im Ostseeraum mit
einer funktionalen Ausprägung als Fähre. Neben den gemeinsamen Merkmalen
der Mittelalterliche Prähme im Ostseeraum weist dieser Typ folgendes
Merkmal auf: Bug und Heck sind kaffenartig ausgeprägt, die Enden
schließen also mit quer verlaufenden geraden Balken ab und sind
rampenartig aufgewölbt.
- Mittelalterliche Prähme im Ostseeraum
vom Typ
-
→Mittelalterliche Prähme im Ostseeraum mit
einer funktionalen Ausprägung als Leichter. Neben den gemeinsamen
Merkmalen der Mittelalterliche Prähme im Ostseeraum weist dieser Typ
folgendes Merkmal auf: Das Heck schließt mit einer geraden und quer
verlaufenden Bordwand ab, während der Bug dreieckig geformt ist und
einen senkrechten Balkensteven aufweist.
- Mittelalterliche Prähme im Ostseeraum vom
Typ
-
→Mittelalterliche Prähme im Ostseeraum mit
einer funktionalen Ausprägung als Flussschiff und Fischereifahrzeug.
Neben den gemeinsamen Merkmalen der Mittelalterliche Prähme im
Ostseeraum weist dieser Typ folgendes Merkmal auf: Beide Schiffsenden
sind spitz geformt und aufgewölbt.
- Gallorömische Prähme
-
→Gallo-Römische Binnenschiffe
Q
<Inhalt
- Quarterdeck
-
quarter deck (engl.)
-
Erhöhtes →Deck am →Achterschiff
- querab, dwars
-
abeam (engl.), tværskibs (dk.)
-
Verweis auf einen Punkt etwa rechtwicklig zur Kielachse außerhalb des
Schiffes
- Querbalken
-
crossbeam (engl.), tværbjælke (dk.)
-
Quer zum →Kiel verlaufender →Balken
- Worp, Heckbalken
-
transom (engl.), hæk-bjælke (dk.)
-
→Querbalken am →Heck
R
<Inhalt
- Rah
-
yard (engl.), rå (dk.)
-
runde Stange, die horizontal querschiffs und drehbar am →Mast befestigt ist und zur Befestigung von →Segeln dient
- Rahfall, Drehreep
-
→Leine zum Heißen→Heißen
und Fieren→Fieren von →Rahen
- Rahsegel
-
square sail (engl.)
-
→Segel, die im Gegensatz zu den →Schratsegeln in Schiffsquerrichtung stehen und
an der →Rah befestigt sind
- Rammbordleiste
-
Leiste, die außen oberhalb der Wasserlinie zum Schutz der Planken vor
Berührungen durch Dalben etc. angebracht wird
- Ramme
-
Metallenes Objekt, das am Bug angebracht ist und dem Rammen feindlicher
Schiffe dient
- Reede
-
Wasserfläche außerhalb des Hafens, in der Schiffe Ankern können; in der
Regel eine Warteposition
- Reffbändsel
-
Bändsel am →Segel zur Verkleinerung der Segelfläche
- reffen
-
Teilweises Wegnehmen des →Segels, dient zur
Verkleinerung der Segelfläche
- Refflegel
-
Kurze Spleißaugen an einem →Liek
- Refftau, -talje
-
→Tau zum teilweisen Wegnehmen des →Segels
- Riemen
-
oar (engl.), åre (dk.)
-
Stange mit einem verbreiterten Ende (Blatt), das für den Antrieb mittels
→Rudern verwendet wird
- Riemengriff
-
loom (engl.), lom, håndtag på åre (dk.)
-
Griff zur Handhabung eines →Riemens
- Riemenpforte
-
oarhole, oar port (engl.), årehul (dk.)
-
Öffnung für die →Riemen im →Dollbord
- Riemenpfortenverschluss
-
oarhole-lock (engl.), årehulslukke (dk.)
-
Abdeckung der →Riemenpforte
- Rigg
-
rig (engl.), rigning (dk.)
-
Gesamtheit der →Takelage
- laufendes Gut
-
standing rigging (engl.)
-
= bewegliche Teile des →Rigg
- stehendes Gut
-
running rigging (engl.), stay (engl.), Stag (deu.)
-
= unbewegliche Teile des →Rigg
- Ruder
-
rudder (engl.), ror (dk.)
-
Steuereinrichtung
- Seitenruder
-
side rudder (engl.), sideror (dk.)
-
→Ruder, das an der Seite, meist →Steuerbord angebracht ist
- Heckruder, Stevenruder
-
sternpost rudder (engl.), stævnror (dk.)
-
→Ruder, das mittig am →Heck
angebracht ist
- Rudern
-
rowing (engl.)
-
Antrieb bei dem ein →Riemen, wobei gegen die
Fahrrichtung gesessen wird und der Riemen mit Hilfe eines Widerlagers,
der →Dolle durch das Wasser gezogen wird
- Ruderpinne
-
tiller (engl.), rorpind (dk.)
-
Hebel zum bedienen des →Ruders
- Ruderspant
-
rudder frame (engl.), ror →Spant (dk.)
-
→Spant an dem das →Ruder
befestigt ist
- Rumpf
-
hull (engl.), skrog (dk.)
-
Konstruktiver Körper des Schiffes ohne Rigg
- Rundholz, Spieren
-
spar (engl.), rundholt, spir (dk.)
-
Stange mit rundem Querschnitt
- Rute, lateinische Rah
-
→Spiere, die ein Lateinersegel hält, etwa mittig
am Mast befestigt ist und schräg nach oben ausgerichtet ist
S
<Inhalt
- Saling
-
Arbeitsplattform im →Mast, die auch der Stabilität
der Takelage→Takelage dient
- Schäftung
-
scarf, through scarf (engl.), skar, lask, bladlask (dk.)
-
Schäften bezeichnet das feste Zusammenfügen zweier Hölzer zu einem
längeren, auf einer gemeinsamen Längsachse orientierten Holz, wobei die
Enden oft abgeschrägt sind um eine möglichst große Kontaktfläche zu
schaffen; der Überlappungsbereich heißt →Lasche
und die sich berührenden Flächen →Kontaktflächen
- [horizontale
Schäftung/Lasche]{#[horizontaleSchaeftung}
-
horizontal scarf (engl.), vandret lask (dk.)
-
→Schäftung mit horizontaler →Kontaktfläche
- vertikale
Schäftung/Lasche
-
vertical scarf (engl.), lodret lask, vertikal lask (dk.)
-
→Schäftung mit vertikaler →Kontaktfläche
- Zungenschäftung
-
→Schäftung mit in der Plankenmitte dünn
auslaufender Zunge an der →Kontaktfläche
- Hakenlasche
-
hook scarf (engl.), hagelask (dk.)
-
→Schäftung mit getreppter Oberfläche
- Schalenbauweise
-
shell first, shell-based (engl.), skalbygget (dk.)
-
Bauweise, bei der zuerst die Hülle des Rumpfes aus →Planken zusammengesetzt wird und später das
Spantenskelett eingesetzt wird, wobei dies auch schrittweise erfolgen
und vorläufige Verbindungen einbeziehen kann. Diese Technik steht im
Gegensatz zur →Skelettbauweise
- schamfielen
-
Scheuern von →Tauwerk und →Segeln
- Schäkel
-
U-förmiges Verbindungsglied und Befestigungsglied aus Metall für →Tauwerk und Ketten
- Schanzkleid,
Schanzring
-
Erhöhung der Außenhaut um das Oberdeck
- Schapp
-
Schrank oder ein Schubfach an Bord
- Scheiben
-
Seilrollen innerhalb von →Blöcken und Segelstangen
- Scheibgatt
-
Längliche Öffnung in Masten usw. zur Lagerung einer Scheibe
- Schergang
-
sheerstrake (engl.), essing (dk.)
-
Der oberste →Plankengang unter dem →Dollbord
- Schiff
-
Wasserfahrzeug, größer als ein →Boot
- Schiemannsgarn
-
Dünnes, oft schon geteertes Takelgarn zum Kleiden und zum Setzen von
Bändselungen und Taklings
- Schlagpütz
-
Wassereimer mit am Henkel eingespleißtem Tampen zum einholen von
Außenbordwasser
- Schmiege
-
bevel (engl.), smig, affasning (dk.)
-
gewinkelte Auflagefläche eines Balkens zur Aufnahme eines anderen
Holzes; die Schmiege eines →Spants muss so geartet
sein, dass die Planken ohne Spalt anliegen können
- Schnigge
-
Snekkja (engl.), snekke (dk.)
-
Schiffstyp, offenes und flaches, gesegeltes Wasserfahrzeug, in der
Wikingerzeit insbesondere ein kleines →Langschiff
- Schnitt,
Längsschnitt
-
buttock line (engl), snit, længdesnit (dk.)
-
Graphische Liniendarstellung des Außenumrisses des Schiffes entlang von
→Kiel und →Steven
- Schoner
-
Schiffstyp, zwei- und mehrmastiges, ausschließlich mit →Schratsegeln getakeltes Segelschiff
- Schonerbrigg
-
Schiffstyp, Bezeichnung eines Schiffes nach seiner →Takelung: vorderer Fockmast→Fockmast mit Rahsegeln→Rahsegeln und hinterer Großmast→Großmast nur mit →Schratsegeln
- Schonersegel
-
viereckiges →Schratsegel zwischen den →Masten von →Schonern
- Schot
-
→Tau zum Ausrichten der →Segel
- Rahsegelschot
-
→Tau, mit dem das →Segel an
die darunterliegende →Rah geholt wird bzw.
- Schratsegelschot
-
→Tau, mit dem das →Segel in
die gewünschte Richtung gestellt wird
- Schothorn
-
untere Ecken eines →Rahsegel bzw. Ecke eines →Stagsegels, die am Ende des →Baums liegt; am →Schothorn
sind die die →Geitaue und bei der →Fock zusätzlich der Hals befestigt
- Schott
-
bulkhead (engl.), skot (dk.)
-
vertikale Abtrennung von Rumpfsegmenten bwz.wasserdichte Wand im
Schiffsrumpf oder Schiffstür
- Schratsegel
-
→Segel, die im Gegensatz zu den →Rahsegeln in Schiffslängsrichtung stehen
- Schwalbenschwanzverbindung
-
dovetail joint (engl.), svalehale samling (dk.)
-
Eine Verbindung, bei der sich der Zapfen zum Ende hin weitet und damit
ein herausgleiten aus dem Zapfloch zu verhindern
- Schwenkdavit
-
Bootsaussetzvorrichtung, die seitlich ausschwenkt
- Schwert
-
senkrechte Platte, die die Abdrift vermindern soll und in Schiffsmitte
oder an den Bordwänden (→Seitenschwerter)
angebracht sein kann
- Seitenschwert
-
leeboard (engl.)
-
→Schwert, das außen an der Bordwand angebracht
ist, wobei sich an jeder Bordwand ein Schwert befindet; das →leeseitige Schwert wird abgelassen und das →luvseitige hochgezogen
- schwojen
-
Herumschwingen eines Schiffes um seinen Anker bei wechselnden
Windrichtungen und Strömung
- Seemeile
-
internationales Längenmaß in der Seefahrt, 1 sm = 1.852 m
- Segel
-
sail (engl.)
-
Textilstück, dass auf einem Wasserfahrzeug aufgespannt wird, um mit
Hilfe des Windes Vortrieb zu gewinnen
- Segeln
-
sailing (engl.)
-
Antriebstechnik, bei der →Segel zum Einsatz kommen
- Seitenliek
-
siehe →Liek
- Sintel, Kalfatklammer
-
sintel (engl.), sintel, krampe (dk.)
-
Metallklammer, welche die →Kalfatleiste
hält.
- Skelettbauweise
-
Bauweise, bei der zuerst das Spantenskelett erstellt wird, bevor die
Planken angebracht werden. Diese Bauweise steht im Gegensatz zur →Bodenbauweise
- Slawischer
Schiffbau
-
Der Slawische Schiffbau ist eine Variante des →Nordischen Schiffbaus der
Wikingerzeit, die an der Südküste der Ostsee vorkommt uns sich in
drei Lokalvarianten unterteilt: →Ranischer
Schiffbau, →Pommeranischer
Schiffbau, →Baltischer Schiffbau.
Die folgenden Merkmale 1-3 weisen den Slawische Schiffbau als Teil des
Nordischen Schiffbaus aus während die Merkmale 4-7 von diesem zumindest
tendenziell unterscheiden und in Lokaltraditionen unterteilen: 1. →Schalenbau. Beim Bau des Rumpfes wurde mit
dem Kiel begonnen, an den die Planken des Bodens und der Bordwand
angesetzt wurden. Erst nach Fertigstellung der Hülle wurde das
Spantenskelett eingesetzt. 2. →Klinkerbauweise. Die Planken wurden
überlappend angeordnet und durch Nägel im Überlappungsbereich
miteinander verbunden. 3. Von einem →Bitensystem wird nicht gesprochen, aber die
Bodenwrangen ist nicht direkt mit dem darüber liegenden Querbalken
verbunden, von denen es nur eine Lage gibt. 4. die Plankenverbindung
kann mit →Eisenniete oder →Holzdübeln erfolgen. Die Verbindung der Planken
erfolgte grundsätzlich mit Hilfe eiserner Niete. 5. Zur →Abdichtung werden Moos und Tierhaare verwendet. 6.
Der →Mastfuß besteht in einem Sporholz, Spant
mit Mastloch oder selten auch einem →Kielschwein. 7. Es liegt ein runder Querschnitt
des Schiffes vor.
- Ranischer
Schiffbau
-
Lokalvariante des Slawischen
Schiffbaus. Er ist im slawischen Raum westlich der Oder beheimatet.
Charakteristisch sind die Verwendung von Holznägeln zur
Plankenverbindung und Tierhaaren als Kalfat.
- Pommeranischer
Schiffbau
-
Lokalvariante des Slawischen
Schiffbaus. Diese Bautradition ist zwischen Oder und Weichsel
beheimatet und kann als die klassische Form des slawischen Schiffbaus
mit Holznägeln zur Plankenverbindung und Moos als
Kalfat gelten. Die pommeranischen und die ranischen Schiffe besitzen als
Mastspur ein Sporholz, das im nordischen Schiffbau nur bei
Kleinfahrzeugen verwendet wurde.
- Baltischer
Schiffbau
-
Lokalvariante des Slawischen
Schiffbaus. Er ist östlich der Weichsel zu finden und weist als
Merkmale Eisenniete und Tierhaar auf. Diese
Bautradition ist also anhand dieser beiden Merkmale nicht von den
nordischen Schiffen zu unterscheiden. Die Mastspur bildet jedoch ein
deutliches Unterscheidungsmerkmal. Die baltischen Schiffe besitzen, wie
die anderen Regionalgruppen der südlichen Ostsee ebenfalls, kein
Kielschwein, sondern ein einfaches Mastloch in einem Spant.
Diese Form kommt auch bei Koggen vor.
- Snelle, Bietenstütze
-
snelle, beam-stanchion (engl.), snelle (dk.)
-
senkrechte Stütze unter der →Bite, oft mittig
- Spant
-
rib (engl.), frame (engl.), spant (dk.)
-
Holz oder Holzkonstruktion als Teil des Spantengerüsts, das die innere
Aussteifung des Schiffsrumpfes bewirkt und der jeweils einen Querschnitt
des Rumpfes repräsentiert
- Hauptspant
-
midship section (engl.), middel spant (dk.)
-
→Spant an der breitesten Stelle des →Rumpfes
- Zwischenspant
-
intermediate frame, side frame (engl.), mellem spant, oplænger (dk.)
-
→Spant an der nicht die ganze Bordwand abdeckt und
oft nur aus einem →Auflanger besteht, der
zwischen zwei vollständigen →Spanten angebracht ist
- Spantabstand
-
frame spacing (engl.), spantafstand (dk.)
-
Abstand zwischen den →Spanten
- Spantdicke
-
siding (engl.), bredde af spant (dk.)
-
Dicke eines →Spants von der Seite an der Bordwand
zu Oberkante gemessen
- Spantfach,
Spantraum
-
room (engl.), spantrum, rum (dk.)
-
Raum zwischen zwei →Spanten
- Spantriss
-
body plan (engl.), spanterids (dk.)
-
Graphische Darstellung der Querschnitte des Schiffskörpfers als
Außenlinien der →Spanten
- Speigatt
-
limber hole (engl.), spygat (dk.)
-
Öffnung im Schanzkleid, damit überkommende Seen möglichst schnell wieder
ablaufen können
- Spiegel
-
Weitgehend gerader, teils gewölbter hinterer Rumpfabschluß
- Spiegelheck
-
-
→Heck
- Spiere
-
spar (engl.)
-
Rundholz
- Spill
-
Winde, die mittels Spaken oder Motorantrieb gedreht wird und mit der
Tauwerk - bzw. Ankerketten bewegt werden
- Gangspill
-
Senkrecht stehendes →Spill
- Pumpspill
-
Waagerechtes →Spill
- Spillspake
-
Holz- oder Eisenstangen zum Drehen des →Spills per
Hand
- Spleißauge
-
→gespleißtes Auge am Ende eines Seils
- spleißen
-
Ineinanderflechten zweier →Tauwerksenden
- Sponung, Falz
-
rabbet, rebate (engl.), spunding, rille (dk.)
-
Aussparung für die Aufnahme eines →Plankenganges am →Kiel und
an den →Steven
- Sporholz
-
→Holzblock, der an einen →Spant angelascht ist und die →Mastspur darstellt.
- Spring
-
Festmacherleine, die vom Vorschiff bzw. Achterschiff in Richtung
Mittschiffs an der Pier festgemacht wird
- Springperd
-
Verbindungstau zum Arbeiten und Überwinden von kurzen Strecken in der →Takelage
- Stag
-
stay (engl.), stag (dk.)
-
Teile des →stehendes Gutes, der einen →Mast in Längsrichtung des Schiffes stützt (im
Gegensatz zu den →Wanten, die in Querrichtung
stützen)
- Vorstag
-
→Stag vom →Fockmast zum →Bugspriet
- Wasserstag
-
Innerer →Stag unterhalb des →Bugspriets, oft Kette oder Rundstange
- Stampfstag
-
Unterer →Stag am Bugspriet, oft Kette oder
Rundstange
- Stagsegel
-
Dreieckiges Segel, wird an einem →Stag gefahren und
ist ein →Schratsegel
- Stake
-
Stange, die für das →Staken verwendet wird
- Staken
-
Antriebstechnik, bei der das Boot mit einer Stange, →Stake genannt, vom Seegrund abgestoßen wird
- Stehendes Gut
-
Das gesamte unbewegliche →Tauwerk an Bord eines
Schiffes
- Stellage, Stelling
-
Brett mit 2 Querhölzern, das mit Tampen außenbords gehängt wird, um
Arbeiten auszuführen
- Stenge
-
Angesetzte Mastverlängerung
- Stengetopp
-
Oberes Ende einer →Stenge
- Stengewanten
-
→Wanten, welche von einer →Saling zum →Stengetopp
reichen
- Steuerbord
-
starbord (engl.), styrbord (dk.)
-
In Fahrtrichtung rechte Schiffsseite
- Steven
-
stem (engl.), stævn (dk.)
-
→Balken, der in Verlängerung des →Kiels das fordere Ende des Schiffes darstellt; für das
Mittelalter werden die Typen R (rabetted), V, und W (winged)
unterschieden
- Vorsteven
-
stem, fore stem (engl.), forstævn (dk.)
-
Vorderer →Steven
- Achtersteven
-
sternpost, after stem (engl.), agterstævn (dk.)
-
Hinterer →Steven
- Doppelsteven
-
→Stevenblock mit zwei aufgebogenen und
übereinanderliegenden Verlängerungen, wie er im →Nordischer Schiffbau der
Bronzezeit üblich ist auch noch in der vorrömischen Eisenzeit
vorkommt. Diese Stevenform ist durch Hjortspring und Felsbilder belegt.
- Blocksteven
-
→Steven, der nicht als Holzbalken, sondern als
Holzblock ausgebildet ist.
- Stevenplanke
-
→Steven, der nicht als Holzbalken, sondern als
Holzplanke ausgebildet ist.
- Rampensteven
-
→Steven, der nicht als Holbalken, sondern als
rampenartig angeordnete Planken in Verlängerung des Bodens ausgebildet
ist.
- Flügelsteven
-
winged stem (engl.), fløjstævn (dk.)
-
→Steven mit →Stevenflügeln
- Treppensteven
-
stepped stem (engl.), trappestævn (dk.)
-
→Flügelsteven mit individuellen Stufen für
jedes Plankenende
- Stevenflügel
-
stem-wing (engl.), stævnfløj (dk.)
-
Seitliche Erweiterung des →Stevens zur Ausbildung
einer →Lannung
- Stoß
-
butt (engl.), stød (dk.)
-
das quer geschnittene Ende einer →Planke oder
eines →Balkens
- Straklatten
-
battens, ribannds, fairing battens, spline (engl.), cent (dk.)
-
flexible Leiste um den Verlauf der Bordwand zu interpolieren
- Strecktau
-
Über →Deck gespanntes →Tau
zum Festhalten
- Stringer, Weger
-
stringer (engl.), forstærkning, stringer (dk.)
-
Leisten bzw. Balken zur Längsversteifung, die innen (oder im Fall der
Außenweger auch außen) auf der Bordwand angebracht sind
- stritschen
-
Einen durchgesetzten →Tampen nochmals durchholen
- Stütze
-
stanchion (engl.), støtte (dk.)
-
senkrechter Pfosten, der einen Querbalken→Querbalken stützt
- Süll
-
Erhöhte Türschwelle, soll das Eindringen von Wasser verhindern
T
<Inhalt
- Takelage, Rigg
-
rig, rigging (engl.), rigning, tovværk, stående of løbende gods (dk.)
-
Gesamtheit aller Teile der Segeleinrichtung, Sammelbegriff für →Masten, →Bäume, →Rahen, →Stengen, Gaffeln→Gaffeln und das dazugehörende →Laufende und →Stehende
Gut
- Takling
-
wird auf das Ende eines →Tauwerkstücks
aufgebunden, damit es nicht aufdrillen kann
- Talje
-
→Tauwerk, das zur Kräfteersparnis durch →Blöcke läuft
- Tampen
-
Seile und →Taue
- Tauwerk
-
geschlagenes oder geflochtenes Seil.
-
Fasern/Fäden werden zu Garne (Kabelgarne) gesponnen
-
2-18 Garne = Leine (Litzen, Duchten)
-
18-50 Garne = Kardeel
-
3-5 Kardeele = Trosse
-
x Trossen = Kabel/Kabeltau
- Tau
-
rope (engl.)
-
aus 3 Litzen geschlagen: hawser, hawser-laid
-
aus 4 Litzen geschlagene: shroud-laid
-
starkes Tau, aus 3 Trossen geschlagen: cable, cable-laid
- Teer
-
tar (engl.)
-
Abdichtungs- und Konservierungsmasse
- Tiefgang
-
draft, draught (engl.), dybgang (dk.)
-
Vertikale Distanz von der tiefsten Stelle des Schiffs bis zur Ebene der
Wasseroberfläche
- Tonnenrack
-
Heißbare Halterung von →Rahen am →Mast
- Topp
-
Äußerstes Ende von →Masten und →Stengen
- Toppnanten,
Dumper
-
Seile für das waagerechte Einstellen der →Rahen
- Toppwanten
-
Kurze →Wanten oberhalb einer →Saling
- Totholz
-
deadwood (engl.), dødtræ (dk.)
-
→Balken, der über dem →Kielschwein zur Befestigung an den →Spanten vorgesehen ist
- Treideln
-
towing (engl.)
-
Antriegstechnik, ziehen des Fahrzeuges mit einer Leine von Land
- Trireme, Triere
-
trireme (engl.)
-
Schiffstyp, antikes →Kriegsschiff mit drei
übereinander liegenden Ruderreihen, Variante einer →Galeere
- Trosse
-
hawser, hawser-laid
-
Schweres, aus 3 Litzen geschlagenes →Tau
U
<Inhalt
- U-Boot
-
Schiffstyp für die Unterwasserfahrt
- Übergangsplanke
-
transition plank (engl.)
-
→Planke, of mit L-förmigem Querschnitt, die sich
an der →Kimm befindet und den Schiffsboden mit der
Bordwand verbindet
- Unterliek
-
siehe →Liek
V
<Inhalt
- vor
-
before (engl.), foran (dk.)
-
Indiziert einen Punkt im Schiff, der in Fahrtrichtung weiter vorne liegt
als ein Referenzpunkt.
- voraus
-
ahead (engl.), forude (dk.)
-
Indiziert einen Punkt in Fahrrichtung vor dem Schiff
- Vordeck
-
fore deck (engl.), fordæk (dk.)
-
kleines →Deck im Bugbereich
- Vorliek
-
siehe →Liek
- Vorreiber
-
Kräftiger Verschlußhebel an Schotten und Schiffstüren
- Vorschiff
-
forebody (engl.), forskib (dk.)
-
Der vordere Teil des Schiffes
- Vorsegel,
Vorgeschirr
-
→Stagsegel an den →Stagen
des vorderen →Mastes
W
<Inhalt
- Want, Wanten
-
shroud (engl.), vant (dk.)
-
Abstagungen der Masten nach den Seiten und gleichzeitig nach hinten
- Unterwanten
-
→Wanten, die nur die Untermasten halten
- Wantspanner,
Wantnadel
-
shroud-pin (engl.), vantnål (dk.)
-
Vorrichtung zum Spannen der →Wanten
- Wassergang
-
Schmaler Streifen vor der Innenseite der Bordwand zum Ableiten von
Wasser
- Wasserlinienriss
-
half-breadth plan (engl.), vandlinieplan (dk.)
-
Graphische Liniendarstellung der Schnittflächen horizontaler Ebenen mit
der Außenoberfläche des Schiffsrumpfes
- Wasserpforte
-
Verschließbare Öffnung im Schanzkleid zum schnellen Abfluß des Wassers
an Deck
- Wattierung,
Einlage
-
wadding (engl.)
-
Diverse Füllmaterialien
- Webleinen
-
Zwischen den →Wanten angebrachte →Leinen aus →Tauwerk, die als
Sprossen zum Besteigen der →Masten dienen
- Webleinenstek
-
Knoten zur Kreuzung der →Webeleinen mit den →Wanten
- Wegerung
-
ceiling (engl.), garnering (dk.)
-
Innenbeplankung
- Wende
-
Schiff mit dem →Bug durch den Wind drehen
X
<Inhalt
Y
<Inhalt
Z
<Inhalt
- Zapfenverbindung
-
mortise-and-tenon (engl.)
-
→Nut-und-Feder-Verbindung
- Zeising
-
Dünnes →Tauwerk zum Befestigen eingeholter →Segel
- Zierprofil
-
moulding (engl.), profil, profilering, pynteprofil (dk.)
-
längs laufende Zierrillen im Holz
- zurren
-
Etwas seefest anbinden
- Zwischenstag
-
→Stag bei einer →Schonerbrigg vom →Großmast zum →Fockmast
- Zwischenstagsegel
-
→Segel, die an den →Zwischenstagen gefahren werden
Quellen
<Inhalt
- Crumlin-Pedersen, O. (1997). Viking-Age ships and shipbuilding in
Hedeby/Haithabu and Schleswig. Roskilde: Viking Ship Museum.
- Englert, A. (2015). Large cargo ships in Danish waters 1000-1250:
Evidence of specialised merchant seafaring prior to the Hanseatic
period. Roskilde: The Viking Ship Museum, Roskilde.
- Lemée, Christian P. P. (2006). The Renaissance Shipwrecks from
Christianshavn. Roskilde: The Viking Ship Museum, Roskilde.
- Oxford
Handbook
- Seemaennische
Begriffe Greif
- Holzbootbau