Glossar Schiff

Oliver Nakoinz

Version 3
Oktober 2025
License: CC BY-SA 4.0

Inhalt

A B C D E F G H I J K L M N O P Q R S T U V W X Y Z Quellen

A

<Inhalt

Achter-, achtern
abaft, after, aft (engl.), agterfor (dk.)
Indiziert “hinten” aus Sicht der Fahrtrichtung
Achterdeck
stern, afterbody (engl.), agterdæk (dk.)
Achterdeck
Achtersteven
→Steven
Achterschiff
stern, afterbody (engl.), agterskip (dk.)
Hinterer Teil des Schiffes
achteraus
astern (engl.), agterude (dk.)
Indiziert einen Punkt in Fahrrichtung hinter dem Schiff
Achterliek
Kante eines →Stagsegels, die vom →Mast wegweist
Anker
anchor (engl.), anker (dk.)
Gerät, um das Fahrzeug am Meeresboden zu verhaken
Ahmings
Tiefgangsmarken
Aufgeien
Heranziehen eines Segels an die →Rah
Aufkimmung
deadrise (engl.), bundrejsning (dk.)
Winkel zwischen Horizontale und Boden an der →Kimm
Auflanger
futtock (engl.), oplænger (dk.)
Der Teil des →Spant, der die Bordwand abdeckt und die Bodenwrange an der Bordwand fortsetzt
aufschießen
Das Tauwerk geordnet hinlegen
Auge
Runde oder ovale Öse

B

<Inhalt

Back
Deckhaus auf dem Vorschiff, das sich über die volle Rumpfbreite ausdehnt
Backbord
portside, port (engl.), bagbord (dk.)
In Fahrtrichtung linke Schiffsseite
backbrassen
Die →Rahsegel so orientieren, dass der Wind von vorn in die Segel drückt
Balken
beam (engl.) , bjælke (dk.)
massives, längliches, oft horizontal angebrachtes Holz
durchgehender Balken
protruding beam, throughbeam (engl.), udkraget bjælke (dk.)
→Balken, der die Bordwand durchstößt
Balkenbucht
camber (engl.), bugt, bjælkebugt (dk.)
quer verlaufende Wölbung eines Decks zwecks Wasserablauf
Balkenstütze
stanchion (engl.)
Senkrechtes Holz, das einen Balken stützt
Balkweger
shelf clamp (engl.), bjælkevæger, bitevæger (dk.)
→Klampe, die als Unterlage für Balkenenden verwendet wird
Baltische Hybridbauweise (ehem. “Baltische Kogge”
Die Baltische Hybridbauweise ist eine neuzeitliche Bautradition, die Komponenten der Koggen-Prahm Bautradition und der Nordischen Klinkerbautradition kombiniert. Die Fahrzeuge besitzen meistens eine doppelte Beplankung mit Koggennägel, Nieten, Nägeln und Holzdübeln, keine eher weiche Kimm und sind meistens mit Tierhaar abgedichtet.
Baum
Stange, die am unteren Teil des →Mastes an einem Ende horizontal und drehbar angebracht ist
Baumnock
Das hintere Ende des [→Baums
belegen
Kreuzweises Befestigen von →Tauen an →Pollern, →Klampen etc.
Belegnagel
Herausnehmbare kurze Holzstange, die zur Befestigung von →Tauen an →Balken dient und die in ein Loch dieses Balkens gesteckt werden
Besanmast
Hinterer →Mast eines Schiffs
Besansegel
Unteres →Segel am →Besanmast
Bilge
bilge (engl.), bund, flak (dk.)
Unterster Bereich eines Schiffes, der direkt oberhalb des Schiffsbodens bzw. des →Kiels liegt
Bite
biti, bite, lower crossbeam (engl.), bite (dk.)
unterster Querbalken, wenn mehrere übereinander angeordnete Ebenen von Querbalken vorliegen, der auf der →Bodenwrange unverbunden aufliegt und gewissermaßen Module des →Spant trennt, typisch für den Nordischen Schiffbau
Block
block, pulley-block (engl.), blok , taljeblok (dk.)
Gehäuse mit einer oder mehreren drehbaren Seilscheiben zum Umlenken von →Tauwerk
scheibenloser Block
fairlead (engl.), skivløs blok (dk.)
Block ohne drehbare Seilscheiben
Blockscheibe,
blokskive (dk.)
Scheibe in einem Block
Boden
bilge, bottom, floor (engl.), bund (dk.)
Unterer Bereich des Schiffsrumpfes
Bodenwrange, Lieger
floor-timber (engl.), bundstok (dk.)
Teil des →Spants, der den Schiffsboden abdeckt und unter der Bordwand oder in deren unterem Bereich endet und ggf. durch →Auflanger ergänzt wird
Bodenbauweise
bottom-based (engl.), bygget på plankebund (dk.)
Bauweise, bei der zuerst die Bodenplanken verbunden und ausgelegt werden, bevor mit dem Spantenskelett, insbesondere den →Bodenwrangen begonnen wird. Diese Bauweise steht im Gegensatz zur →Skelettbauweise und ist entweder als Variante der →Schalenbauweise oder als Mischform dieser mit der →Skelettbauweise (wenn nach dem Boden zunächst das ganze Spantenskelett erstellt wird) zu verstehen
Bolzen
bolt (engl.), bolt (dk.)
Langer Metallstift zur Befestigung struktureller Elemente
Boot
kleineres Wasserfahrzeug, je nach Definition unter 12 m →Länge und ohne →Deck
Brasse
→Tau an einer →Rahnock, um die →Rahen horizontal am →Mast zu drehen
brassen
Drehen der →Rahen in horizontaler Richtung entsprechend des Windeinfallwinkels
Breite eines Schiffs
beam (engl.)
Brigantine
= →Schonerbrigg
Britischer Schiffbau der Bronzezeit
spezifische Bauweise der bronzezeitlichen Boote der britischen Inseln. Die →Planken sind relativ dicke, auf Stoß gelegte und mit Leinen verbunden. Sie besitzen massive Klampen und Seitenleisten, durch die Riegeln zur Versteifung gesteckt sind. Im Bereich der Kimm und teils an anderen Stellen verlaufen die Verbindungsleinen im inneren des Holzes. Die Plankenverbindungen können mit Moos und einer Abdeckleiste abgedichtet sein. Die Übergangsplanken an der Kimm sind gewölbt. Der →Steven ist als Stevenplanke ausgepräft, die Leisten und teils Klampen aufweisen und mit Riegeln und Leinen befestigt sind.Es liegt ein flacher flacher Boden ohne Kiel vor. Ein Spantengerüst existiert nicht, wohl aber Sitzbänke. Das Boot wurde mit Paddeln angetrieben.
bündig gelegt
flush-laid (engl.)
die Hölzer sind ohne Fuge und nicht versetzt aneinander gelegt
Bug
bow (engl.), bov (dk.)
Vorderer Teil des Schiffs
Bugband
breast-hook, crutch (engl.), bovbånd, stævenknæ (dk.)
V-förmiger →Balken oder Querbalken, der die beiden Bordwände im Bereich des →Vorstevens verbindet. Im →Heck als Heckband
Bugspriet
Schräg nach vorn ragender Vormast
Bugstag / Backstag / Seitenstag
Seitliche Verstagung am →Bugspriet
Bullauge
Rundes Schiffsfenster
Bullentalje
Sicherheitstalje von der →Nock des →Großbaums nach vorn geriggt

C

<Inhalt

D

<Inhalt

Deck
deck (engl.), dæk (dk.)
Horizontaler Plankenboden der die unterschiedlichen Ebenen des Schiffs definiert
Decksbalken
deck beam (engl.), dæksbjælke (dk.)
→Querbalken, der das →Deck trägt
Deckssprung
sheer (engl.), spring (dk.)
längs verlaufende Wölbung eines Decks zwecks Wasserablauf
Deutel
square wedge (engl.), duttle (dk.)
vierkantiger →Keil eines Holznagels
Dirk
Haltetau des →Baumes
dirken
Anheben oder Senken des →Baumes
Drehdavit
Kleiner galgenförmiger Drehkran
Dollbord, Strieme, Sielbord
wale, gunwhale (engl.), ræling, essing (dk.)
Oberster, verstärkter →Plankengang der Bordwand
Dollen, Keipen
rowlock, thole-pin (engl.), åretol, årefæste, tollepind (dk.)
Widerlager für die →Riemen, auf dem →Dollbord befestigt
Ducht
thwart (engl.), tofte (dk.)
Quer zum →Kiel verlaufender →Balken, der als Sitzbank dient
Dübel, Stift, Zapfen
dowel (engl.), peg (engl.)
Stift mit einseitigem Kopf, das durch künstliche Verdickung der anderen Seite, etwa mit einem →Keil, im Bohrloch gehalten wird
dumpen
Drehen der →Rah in vertikaler Richtung
Dumper
→Tau am Ende der →Rah, um sie vertikal zu drehen
dwars
→querab

E

<Inhalt

Einbaum
logboat (engl.)
Ein Einbaum ist ein Wasserfahrzeug, dessen Schwimmkörper als nach oben offene Hohlform fungiert und weitgehend aus einem unzerteilten und ausgehöhlten Baumstamm hergestellt wurde.
geweiteter Einbaum
Einbaum, dessen Bordwand unter Erhitzung nach außen gewölbt wurde, um ein höheres Volumen der Hohlform bei gegebenem Umfang des verwendeten Baumstamms zu erzielen.
Setzbordboot
Einbaum, dessen Bordwand mit angefügten Planken erhöht wurde. Auch als erweiterter Einbaum bezeichnet.
Geteilter Einbaum
Einbaum, der längs geteilt wurde und in dessen Boden mindestens eine Planke eingesetzt wurde um ein breiteres Wasserfahrzeug zu erhalten.
Eselshaupt
Verbindungsstück am oberen Ende eines Masttopps zwischen Untermast und Stenge

F

<Inhalt

Fähre
Schiffstyp zum übersetzen über ein Gewässer, meistens einen Fluss oder eine Bucht oder zu einer Insel
Fallen, Fall
halyard (engl.), fald (dk.)
→Leinen, die dem Setzen des →Stagsegel oder der →Rahen dienen
falscher Kiel
→Kiel
Fender
Gegenstand, der das Schiff vor dem Schäden durch die Pier schützt und an die Bordwand gehängt wird
fieren
Herunterlassen, Nachlassen oder Gleitenlassen einer Leine oder Kette
Fischung
→Mastfischung
Fockmast
Vorderster senkrechter →Mast
Focksegel
Segel am →Fockmast
Freibord
freeboard (engl.), bribord (dk.)
Vertikale Distanz der Wasseroberfläche zur niedrigsten Oberkanten der Bordwand
Fuß
Unterer Teil eines [→Stagsegels oder →Besansegels
Fußperd / Fußpeerd
→Tau unterhalb einer →Rah zum Aufstützen der Füße, dient zum Ausentern in die Rah

G

<Inhalt

Gaffel
Oben am →Mast angebrachte oder heißbare, nach hinten aufwärtsragende Stange, an der Segel oder Flaggen angebracht werden
Gaffeldirk
→Tau zum Einstellen der →Gaffel in der Höhe
Gaffelgeer
→Leinen zum seitlichen Einstellen der →Gaffel
Gaffelliek
Oberes →Tau am →Gaffelsegel
Gaffelnock
Oberes Ende einer →Gaffel
Gaffelsegel
Viereckiges →Segel, das oben von einer →Gaffel gehalten wird. bzw. zwischen →Gaffel, →Baum und →Mast aufgespannt ist
Gaffeltoppsegel
Oberstes →Gaffelsegel an einem →Mast
Galeere
galley (engl.)
Schiffstyp, gerudertes →Kriegsschiff
Gallorömischer Schiffbau
Bauweise von Wasserfahrzeugen der römischen Kaiserzeit auf den Britischen Inseln und in Gallien. Es wird zwischen Gallo-Römische Seeschiffen und Gallo-Römische Binnenschiffen unterschieden. Zumindest der Boden ist kraweelbeplankt, die Planken sind mit umgebogenen Nägeln verbunden, Der Boden ist flach, es gibt keinen Kiel und es kann ein Mastloch im Spant vorhanden sein, selten ein längst zwischen den Spantenangeordneter Mastfuss. Die Bodenwrangen und Auflanger sind alternierend angeordnet oder es liegen paarweise Halbspanten vor. Weitere Merkmale können sich unterscheiden.
Gallorömische Seeschiffe
Seegängiger und besegelter Schiffstyp der römischen Kaiserzeit, der vor allem auf den Britischen Inseln vorkommt. Die Fahrzeuge besitzen Kraweelbeplankung und wurden in Skelettbauweise erstellt. Die Planken sind mit umgebogenen Nägeln verbunden. Es liegen reguläre Balkensteven vor. Der Boden ist flach und besitzt keinen Kiel. Ein Mastloch ist in einem Spant vorhanden, der zudem einen Mittelgrat besitzt. Bodenwrangen und Auflanger sind alternierend angeordnet und bei kleineren Fahrzeugen können paarweise Halbspanten vorliegen. Die Kimm ist weich.
Gallo-Römische Binnenschiffe
Prähme der römischen Kaiserzeit, die vor allem auf in Gallien vorkommt. Der Boden ist kraweelgebaut während die Bordwand überlappende Planken aufweist. Die Planken sind mit Eisennägeln befestigt. Der Steven ist als Rampe ausgeprägt und der Boden ist flach und besitzt keinen Kiel. Ein Spant kann ein Mastloch aufweisen für einen Segel- oder Treidelmast. Das Spantenskelett besteht aus alternierenden Halbspanten und der Querschnitt weist eine harte Kimm auf.
Gangway
Mobiler Steg, der Schiff und Pier verbindet
Garn
yarn (engl.)
Aus Fasern/Fäden gedrehte oder gesponnene dünnere →Leinen
Geer
Seil, welches das Ausschwingen (Auswehen) einer →Gaffel minimiert
Geitau
Leine zum Anholen der [→Schothörner von [→Rahsegeln an die →Rahennocken)nocken)
gezurrt
lashed (engl.)
Mit Leinen befestigt; →zurren
Glasen
Läuten mit der Schiffsglocke zur Angabe der Uhrzeit: 30 min. nach Wachbeginn = 1 Glas (1 Glockenschlag), 1 h = 2 Glasen (2 Schläge), eine Wache hat 8 Glasen
Gording
Tau zum Aufholen des →Segels an die →Rah
Großbaum
→Baum am →Großmast bzw. Segelstange am →Unterliek des →Großsegels
Großmast
Hauptmast, größter →Mast
Großsegel
Unteres →Segel am →Großmast

H

<Inhalt

Hals
Untere vordere Ecke von Dreiecksegeln, die mit dem Schiff fest verbunden wird bzw. →Tau an der →Fock, das am [→Schothorn befestigt ist und mit dem das Segel zusammen mit der →Schot in den Wind gestellt wird
Halse
Das Schiff wird mit dem →Heck durch den Wind gedreht
Halshorn
Ecke eines →Stagsegels, die im Winkel zwischen →Mast und →Baum liegt
Halsstande
Kurze Stander vom Halshorn eines →Stagsegels nach unten zum →Bugspriet
Handstag / Handläufer
Eisenstange zum Festhalten an →Rahen, am →Bugspriet sowie an Aufbauten
Hanf
hemp
Material für →Taue
Harz, Pech
pitch (engl.)
Abdichtungsmasse
Heck
stern (engl.), agterskib, hæk (dk.)
Hinterer Teil des Schiffs
Spiegelheck
transom (engl.), spejl (dk.)
gerader ausgebildetes →Heck
Spitzgatt
spitz ausgebildetes →Heck
Rundgatt
rund ausgebildetes →Heck
Heckband
Entsprechung des →Bugband im →Heck
heißen
Aufholen, anziehen einer SpitzgattLeine
Hellenistischen Tradition
Überregionale mediterran Schiffbautradition, die vom 6. bis 4. Jh. entwickelt wurde und bis zur Zeitenwende in Gebrauch war. Sie zeichnet sich durch eine Kraweelbeplankung aus, deren Planken mit Nut und Feder verbunden sind, wobei vor allem an den Ende noch eine Leinenverbindung vorkommen kann, aber auch umgebogene Kupfernägel möglich sind. Die Segelschiffe besitzen meist einen kielschweinartigen Mastfuß, einen Kiel, sind shell-first gebaut und besitzen einen Weinglas-Querschnitt. Gelegentlich tritt eine Doppelbeplankung auf.
Helling, Helgen
stocks (engl.), bedding (dk.)
massive Balken als Unterlage für den Schiffsbau
holende Parten
Handläufer der →Taljen , an denen mit der Hand gezogen wird
Holznagel
siehe →Nagel
kleiner Holznagel
peg (engl.), pløk (dk.)
→Holznagel geringer Dimension, der entwa für die Verbindung von →Planken verwendet werden kann

I

<Inhalt

J

<Inhalt

Jackstag
Eisenstange zum Anbinden des →Rahsegels an die →Rah
Jungfer, Juffer
dead-eye (engl.), jomfru (dk.)
→Holzblock mit Löchern für →Leinen, etwa →Wanten

K

<Inhalt

Kabelgatt
Lagerraum für →Taue etc.
Kalfat
caulking (engl.)
Abdichtungsmaterial, dass die Fugen zwischen den →Planken abdichtet
eingelegtes Kalfat
caulking, inlaid chaulking (engl.), indlagt kalfatering (dk.)
[→Kalfat, das in die in die →Kalfatnut zwischen zwei →Planken im →Klinkerbau eingelegt wird bevor diese verbunden werden
eingepresstes Kalfat
luting (engl.), slået kalfatering (dk)
[→Kalfat, das in die Fuge zwischen den →Planken eingepresst wird, z. B. bei der →verdeckten Kalfaterung
Kalfaterung
caulking (engl.), kalfatering (dk.)
Abdichtungsmaterial, dass die Fugen zwischen den →Planken abdichtet bzw. die Tätigkeit des Abdichtens
verdeckte Kalfaterung
covered caulking (engl.), inddækket kalfatering (dk.)
→Kalfaterung, bei der das Kalfatmaterial (→eingepresstes Kalfat) in die Fuge zwischen den →Planken eingepresst wird und dann oft mit einer Leiste abgedeckt wird; z. b. typisch für →Koggen
Kalfatleiste, Sintelrute
caulking lath (engl.), liste (dk.)
Holzleiste, die das Abdichtungsmaterial (→eingepresstes Kalfat) in der Fuge hält
Kalfatnut
caulking cove (engl.), uldrille (dk.)
Eintiefung für die Aufnahme des Dichtungsmaterials (→Kalfat, →eingelegtes Kalfat) zwischen den →Planken
Kardeele
Einzelelemente aus denen jedes Seil oder →Tau besteht. Kardeel besteht aus 18-50 →Garnen und 3-5 Kardeele fügen sich zu einer →Trosse zusammen
Kausch
Metallschutz in den gespleißten →Augen von →Tauen
Keil
wedge (engl.), kile (dk.)
Im Querschnitt dreieckiges Holzstück zum Aufweiten oder Füllen von Spalten oder weiten von →Holznägeln
Kettenlänge
Längenmaß der Ankerkette, 1 Kettenlänge entspricht 25 Meter
Kiel
keel (engl.), køl (dk.)
Längsbalken der in der Mitte des Schiffsbodens die Hauptachse des Schiffes darstellt; nach dem Kielquerschnitt werden die Typen P (→Kielplanke), T, Y, U und R (rabbeted) unterschieden.
Loskiel, falscher Kiel
false keel (engl.), stråkøl (dk.)
Balken, der außen auf dem →Kiel zu dessen Schutz und Erhöhung befestigt ist
Kielplanke, Kielbohle, Plankenkiel, Bohlenkiel
keel plank (engl.), plankenkøl (dk.)
Längsplanke die in der Mitte des Schiffsbodens die Hauptachse des Schiffes darstellt; im Gegensatz zu einem “richtigen” Kiel hat sie eine Höhe die den anderen Planken annähernd entspricht oder geringfügig größer ist; sie kann auch im Gegensatz zum Kiel die Abdrift nicht minimiere
Kielgang
garboard (engl.), kølbord (dk.)
→Plankengang der direkt am →Kiel anliegt
Kielschwein
keelson (engl.), kølsvin (dk.)
→Balken, der längs über dem →Kiel liegt, oft sehr massiv ist und →Mastspur darstellt.
Kielschweinknie
buttress (engl.), kølsvin-knæ (dk.)
→Knie, welches zur Fixierung des →Kielschweins beiträgt
Kielsprung, Kielbucht
rocker (engl.), kølbugt (dk.)
Aufwärtskrümmung des Kielverlaufs
Kimm
turn of the bilge, chine (engl.), remmen, kiming (dk.)
Übergang zwischen Schiffsboden und Bordwand
Klampe
cleat, clamp (engl.)
Objekt mit zwei Hörnern zum Belegen mit →Tauwerk
Klau
Mastseitiges, früher gabelartiges Ende der →Gaffel oder des →Baums
kleiden
Umwickeln mit →Schiemannsgarn, oft wird die Kleidung zur Wetterfestmachung geölt, geteert oder mit Farbe bestrichen
Kleidung
Das Stück eines Seils oder Taus, welches mit →Schiemannsgarn umwickelt ist
Klinker
clinker (engl.) , klinker (dk.)
Bauweise, bei der die →Planken überlappend angeordnet sind und direkt, oft mit →Eisennieten verbunden sind; die obere →Planke überlappt die untere auf der Außenseite. Andernfalls spricht man von inverser Klinkerung.
klinkergebaut
clinker-build (engl.), klinkerbygget (dk.)
In Klinkerbauweise (→Klinker) hergestellte Schale
Klumpblöcke
→Blöcke mit gerundeten Kanten, (z.B. bei den Vorsegelschoten)
Klüse
Geschlossene oder auch oben offene, gerundete Öffnung zur Führung von Tauwerk oder Ketten
Klüverbaum
Stenge-Verlängerung eines älteren →Bugspriets
Knebel
toggle (engl.)
Holzstück bzw. Knopf, dass das Durchrutschen einer Leine durch eine Öse verhindert
Knie
knee (engl.), knæ (dk.)
Gewinkeltes Holz, oft aus einem →Krummholz hergestellt, das verwendet wird, um zwei gewinkelte Objekte miteinander zu verbinden
Knorr
knarr (engl.), knarr (dk.)
Schiffstyps, altnordische Bezeichnung eines →Lastschiff
Knoten
Geschwindigkeitsmaß (Seemeile je Stunde) 1 kn = 1 sm/h = 0,514 m/s
Kogge
cog (engl.)
Koggen sind ein mittelalterlicher Schiffstyp der Koggen-Prahm Tradition, der aus Schriftquellen und von Bilddarstellungen bekannt ist. Wir verwenden aber eine archäologische Definition, die mit den historischen Ansprachen nicht immer übereinstimmt. Die Merkmale enthalten auch Eigenschaften einer Bautradition: 1. flacher, kraweelgebauter Boden. 2. klinkergebaute, hohe Bordwände. 3. Die Plankenverbindungen der Bordwand erfolgt mit doppelt →umgeschlagenen Eisennägeln (Koggennägeln). 4. Das Kalfat wird durch Leisten gehalten, die mit sogenannten →Sinteln (Kalfatklammern) befestigt sind. Oft wird Moos verwendet. 5. harte Kimm. 6. Die Steven sind gerade oder fast gerade und setzen mit einem steilen Winkel am Boden an.
Koggen-Prahm Bautradition
→Mittelalterliche Prähme und →Koggen sind durch technische Merkmale zu einer Bautradition verbunden. Diese ist gekennzeichnet durch folgende Merkmale: 1. flacher, kraweelgebauter Boden. 2. klinkergebaute, hohe Bordwände. 3. Die Plankenverbindungen der Bordwand erfolgt mit →doppelt umgeschlagenen Eisennägeln (Koggennägeln). 4. Das Kalfat wird durch Leisten gehalten, die mit sogenannten →Sinteln (Kalfatklammern) befestigt sind. Oft wird Moos verwendet. 5. harte Kimm. 6. Die Steven sind gerade oder fast gerade und setzen mit einem steilen Winkel am Boden an.
Kopf
Obere Ecke eines →Stagsegels, in der das Fall und der Niederholer befestigt sind
Kombüse
Schiffsküche
Kontaktfläche, Auflage
table (engl.), anlægflade (dk.)
Oberfläche über sich sich zwei Hölzer in einer →Schäftung berühren
Kraweel, Karweel
carvel (engl.), kravel (dk.)
Bauweise, bei der die →Planken auf Stoß aneinander liegen
kraweelgebaut
flush-laid, carvel-built (engl.), glat, kravellagt, kravelbygget (dk.)
In →Kraweelbauweise gebaut
Kriegsschiff
Schiffstyp für militärische Einsätze
Krummholz
crook (engl.), krumtømmer (dk.)
Natürlich gewachsenes, gewinkeltes Holz

L

<Inhalt

Länge über alles
length overall (engl.), længde overalt (dk.)
Länge von →Vorsteven zu [→Achtersteven
Langschiff
Schiffstyp, →Mannschaftsboot im →Nordischen Schiffbau
Längsriss
sheer plan (engl.), opstalt (dk.)
Graphische Liniendarstellung der Außenkante des Schiffsrumpfes von der Seite gesehen
Lannung, Landung
land, lap (engl.), land (dk.)
Oberfläche im Überlappungsbereich zweier →Planken im →Klinkerbau
Lasche
scarf (engl.), scarph (engl.)
Überlappende Verbindung (Überblattung, [→Schäftung]{#Schäftung)) zweier Hölzer, wobei die Dicke der einzelnen Teile nicht überschritten wird
Lasche mit Absatz
hooked scarf (engl.)
→Lasche mit einem Absatz/einer Stufe zu besseren Verzahnung
einfache Lasche
stop scarf (engl.), platlask (dk.)
→Lasche mit flachen und geraden Plankenenden
Lasching
Breites Band zum Festmachen des Segels
Lastschiff, Frachtschiff´
Schiffstyp für den Transport von Gütern
Lateinersegel
latin sail (engl.)
Ein dreieckiges →Schratsegel, das mit einem Rutenliek an der Rute befestigt ist
Laufendes Gut
Das gesamte bewegliche →Tauwerk an Bord eines Schiffes
Lecksegel
Großes verstärktes Tuch zum Abdichten von Lecks
Lee
Dem Wind abgewandte Seite
Leesegel
Schönwettersegel, die an besonderen Leesegelspieren an den Seiten von →Rahsegeln gesetzt werden
Legel / Lögel / Stagreiter
Stahl- oder Holzringe mit denen das →Stagsegel auf dem →Stag gleitet
Leinen
→Tau mittleren Durchmessers
Leichter
Schiffstyp um die Ladung größerer Frachtschiffe in flachen Küstenbereichen zwischen →Reede und Land zu transportieren
Leiste
batten (engl.), revle, liste (dk.)
Langschmales Holz, meist als Auflage über einer →Naht verwendet
Leitwagen / Leuwagen
an Deck querliegender, flacher Stahlrohrbügel, an dem der untere Schotenblock bei Wendemanövern von Bordseite zu Bordseite gleiten kann
Liek
→Tau rundum an den Kanten eines →Segels
Unterliek, Fußliek
→Liek an der Unterseite des →Segels
Oberliek, Gaffelliek, Rahliek
→Liek an der Oberseite des →Segels
Vorliek, stehendes Liek
→Tau am →Stag eines →Stagsegels oder die mastseitigen →Liek der →Großsegel bzw. →Gaffeltoppsegel
Seitenliek
→Liek an der Seite des Segels
Lippe
Offenes Metallauge an Deck oder auf dem Schanzkleid zum Führen von →Tauwerk
Lögel
Offene Öse, mit denen →Stagsegel mit den →Stagen beweglich verbunden werden
loggen
Messen der Schiffsgeschwindigkeit
Loskiel
→Kiel
Lot 1
lot (engl.), lot (dk.)
Übergangsstück zwischen →Kiel und →Steven
Lot 2
lead (engl.)
Gewicht zum →loten
loten
Messen der Wassertiefe
Lümmellager
Stützgelenk am →Mast für Lade- und Segelbäume
Luggersegel
lug sail (engl.), luggersejl (dk.)
→Segel ähnlich dem →Lateinersegel, wobei der untere Teil der →Spiere stark verkürzt ist
Luv
Dem Wind zugewandte Seite

M

<Inhalt

Mallen
→Spantartige Schablonen für den Bau des Schiffsrumpfes, die nach Fertigstellung entfernt werden
Mannschaftsboot
Schiffstyp für den Transport von Truppen, Variante des →Kriegsschiffs
Marsstenge
Stenge-Verlängerung, die an der Vorderkante vom Masttopp des Untermastes ansetzt
Mast
mast (engl.)
Senkrechtes Rundholz zum halten der →Segel
Untermast
Unterster Teil vom →Mast, reicht vom →Mastfuß bis zum →Eselshaupt am Masttopp
Mastfall
Schrägstellung eines →Mast in der Seitenansicht nach hinten
Mastfischung
mast fish (engl.), mastfisk (dk.)
Befestigungseinrichtung des →Mastes
Mastfuß
mast step (engl.)
Unterster Teil eines →Mastes, der innerhalb des Rumpfes in der →Mastfischung auf dem →Kiel steht
Mastspur
mast step (engl.), mastespor (dk.)
Aufnahmestelle für den →Mastfuß im [→Kielschwein, →Mast →Spant oder →Sporholz
Mastspant
→Spant mit einem Loch als →Mastspur
Mastgarten
→Nagelbänke um die →Masten herum mit allen →Taljen , →Blöcken und →Tampen
Mastkragen
Dichtung an der Durchdringungsstelle des →Mastes am →Deck
Masttopp
Maststück von der →Saling bis zum [→Eselshaupt
Meginhufr
meginhufr (engl.), meginhufr (dk.)
starke →Übergangsplanke im →Nordischen Schiffbau
Messe
Raum, in dem die Besatzung die Mahlzeiten einnimmt
mittschiffs
amidships (engl.), midskibs (dk.)
Indiziert einen Punkt in der Mitte des Schiffes, in Hinsicht auf die Länge des Schiffes
Musing
Sicherung eines Schäkelbolzens gegen selbständiges Herausdrehen mittels weichen Drahtes

N

<Inhalt

Nagel
spike, nail (engl.), spiger, søm (dk.)
Metall- oder Holzstift mit verdicktem Kopf, dass zwei Objekte miteinander verbindet, indem der Nagelkopf das eine Objekt und entweder die Reibung des Nagelschaftes oder die umgebogene Spitze bwz. die verdickte Spitze das andere Objekt hält. Wir verwenden den Begriff generisch, so dass er neben einfachen Metallnägeln auch Holzdübel oder den Nagelteil von Eisennieten umfassen kann
umgebogener Nagel
clench-nail, (engl.)
→Nagel, dessen Ende einfach oder doppelt umgebogen wurde um das Herausgleiten zu verhindern
[doppelt umgebogener Nagel]{#duNagel
double-bent nail (engl.), vegnet spiger (dk.)
Nagel, dessen Ende doppelt umgebogen wurde um das Herausgleiten zu verhindern; diese Nägel sind u. a. typisch für Koggen
Klinkernagel, Niet
rivet (engl.), klinknagel (dk.)
= →Niet, →Nagel, dessen Ende über einer →Klinkerplatte platt geklopft wurde; nach ihrem Querschnitt werden runde und quadratische Nietnägel unterschieden; Niete oder Klinkernägel sind typisch für die Plankenverbindungen der nordischen Schiffe
Holznagel, Holzdübel
treenail (engl.), trænagle (dk.)
→Nagel, der aus Holz besteht, einen verdicken Kopf hat und auf der anderen Seite durch einen →Keil aufgespreizt wird; nach ihrer Kopfform werden konkave und zylindrische Holznägel unterschieden; Holznägel werden regelhaft für die Verbindung der Planken mit den Spaten, der einzelnen →Spantteile miteinander und gelegentlich, besonders im Mittelalter an der Südküste der Ostsee für die Verbindung der Planken untereinander verwendet
Nagelbank
Waagerechter Balken mit Bohrungen zum Einstecken von Belegnägeln und zum Belegen der →holenden Parten des →Laufenden Gutes
Naht 1
seam (engl.), søm, samling, nåd (dk.)
Befestigung zweiter →Planken an ihren Längsseiten im Gegensatz zur →Schäftung
Naht 2
stitch (engl.),
Technik der Plankenverbindung mit Hilfe von Leinen, die durch Löcher in den →Planken geführt werden
Niederholer
→Leinen, die dem schnellen Bergen von →Segeln dienen
Niedergang
Treppe auf Schiffen
Niet
rivet, clench-nail (engl.), klinknagel (dk.)
= →Klinkernagel, Metallstift mit verdicktem Kopf auf der einen Seite und einem über einer →Nietplatte plattgehämmertem Ende, der zwei Objekte, meist Planken, verbindet
Nietplatte
rove (engl.), klinkplade (dk.)
Metallplatte, die auf den [→Nietnagel oder Klinkernagel geschoben wird und vom plattgehämmerten Ende des Niets als Gegenstück zum Kopf gehalten wird.
Nock
Äußerste Spitze einer →Rah, →Gaffel oder eines →Baumes
Rahnock
→Nock bzw. Ende einer Rah
Nockgording
Leinen, die die Mitte des →Seitenlieks eines →Rahsegels an die →Rah holen
Nockhorn, Piek
Ecke eines →Segels, die an einer →Nock anliegt bzw. befestigt ist
Nockpeerd
[→Tau unterhalb der →Nock der →Rah zum Entern in die Rah
Nordischer Schiffbau
im engeren Sinne ist der Nordische Schiffbau der Wikingerzeit gemeint und im weiteren Sinne handelt es sich um eine sich kontinuierlich verändernde Bautradition, die in der Bronzezeit einsetzt, in der Neuzeit endet und ihren Höhepunkt in der Wikingerzeit hat. Seit dem 12. Jh. lediglich im lokalen Schiffbau und für kleinere Fahrzeuge verwendet.
Nordischer Schiffbau der Bronzezeit
Anhand der Abbildungen auf Stein und Bronze lässt sich ein Bootstyp definieren, dessen Bug einen →Doppelsteven und Heck einen geraden →Steven hat.
Nordischer Schiffbau der vorrömischen Eisenzeit
spezifische Bauweise der Boote der vorrömischen Eisenzeit, die lediglich in Hjortspring und wenigen Fragmenten belegt ist. Die Paddelboote mit ausgearbeiteten →Duchten (Varianten mit Ruderantrieb sind möglich), besitzen relativ dünne, überlappend angeordnete →Planken mit Klampen die mit Leinen verbunden sind. Der →Steven ist beidseitig als →Doppelsteven ausgeprägt. Der Boden ist flach und ohne Kiel während die →Spanten als dünne Zweigspanten ausgeprägt sind (Varianten mit Spanten aus Vollholz sind jedoch möglich)
Nordischer Schiffbau der Wikingerzeit
Spezifische Bauweise der Schiffe der Wikingerzeit, die sich als Teil in die Nordische Bautradition eingliedert. Die Bautradition ist durch folgende Merkmale definiert: 1. →Schalenbau. Beim Bau des Rumpfes wurde mit dem Kiel begonnen, an den die Planken des Bodens und der Bordwand angesetzt wurden. Erst nach Fertigstellung der Hülle wurde das Spantenskelett eingesetzt. 2. →Klinkerbauweise. Die Planken wurden überlappend angeordnet und durch Nägel im Überlappungsbereich miteinander verbunden. 3. →Eisenniete. Die Verbindung der Planken erfolgte grundsätzlich mit Hilfe eiserner Niete. 4. →Tierhaarkalfat. Zur Abdichtung der Fuge zwischen zwei Planken wurde ein Dichtungsmaterial (Kalfat) aus Teer und meist geflochtenen Tierhaaren verwendet. Dies wurde in eine Rille eingelegt. 5. →Bitensystem. Die einzelnen →Spanten sind keine kompakten, in sich haltende Baueinheit. Auf die →Bodenwrangen wurde, nur mit der Bordwand über ein Knie verbunden, ein Querbalken, die sogenannte Bite, aufgelegt. 6. →Kielschwein. Der Mast wurde in einen massiven, parallel auf dem Kiel liegenden Balken eingesetzt. 7. Es liegt ein schmetterlingsförmiger Querschnitt des Schiffes vor (bzw. weinglasförmiger Querschnitt nach mediterraner Terminologie).
Nüstergatt
limber hole (engl.), spygat (dk.)
Aussparung an der Unterseite eines →Spants als Wasserdurchlass zwischen den →Spantfächern
Nut- und Federverbindung
Zwischenstagen (engl.),
Verbindung von Holzteilen, bei der die Feder in die Nut der zu verbindenen Teile gesteckt wird; Für die Plankenverbindung ist diese Technik typisch für den Mediterranen Schiffbau

O

<Inhalt

Oberliek
siehe →Liek
Ösfaß
bailer (engl.), øskar (dk.)
Behälter um Wasser aus dem Fahrzeug auszuschöfen

P

<Inhalt

Paddel
paddle (engl.)
Stange mit flachem Ende (Blatt), das zum Antrieb verwendet wird, wobei das Blatt so durch das Wasser gezogen wird, dass eine Hand als Widerlager dient und der Paddeler in Fahrtrichtung sitzt
paddeln
Antreiben eines Bootes mit Paddeln, wobei in Fahrrichtung gesessen und das Paddel mit beiden Händen ohne Widerlager am Boot durch das Wasser gezogen wird
Pantry
Raum zur Geschirreinigung und -aufbewahrung
Pardune
Abspannung der →Masten seitlich nach hinten ähnlich den →Wanten
Piek
vorderster bzw. hinterster Raum eines Schiffes, in dem meistens Ballastwasser gefahren wird
Vorderpiek
vorderes →Piek
Achterpiek
hinteres →Piek
Planke
plank (engl.), bord, planke (dk.)
Langes und dünnes Holz, das einen Teil der Schiffshülle darstellt
radial gespaltene Planke
radially cleft plank (engl.), spejlkløvet planke (dk.)
→Planke, die aus dem Baumstamm durch Spalten in “Keile” durch den Mittelpunkt entstanden sind
tangential gespaltene Planke
tangentially cleft plank (engl.), tangentielt kløvet planke (dk.)
→Planke, die aus dem Baumstamm durch Spalten in “Scheiben” entstanden sind
gesägte Planke
sawn plank (engl.)
→Planke, die aus dem Baumstamm tangential gesägt wurde
Beplankung, Außenhaut
Menge aller →Bordwandplanken
Bordwandplanken
→Planken der Schiffshülle im Gegensatz zu →Decksplanken
Decksplanken
→Planken eines Decks im Gegensatz zu →Bordwandplanken
Plankenende
hood-end (engl.), bordhals (dk.)
Ende einer →Planke
Plankengang
strake (engl.), bordgang, rang (dk.)
Reihe ggf. längs verbundenen →Planken, die vom →Kiel an gezählt werden
toter Gang, verlorener Gang
stealer (engl.), indskudsrang, indstiksrang (dk.)
kurzes Plankenstück, dass eine Lücke zwischen zwei →Plankengängen ausfüllt
Poller
An Deck oder auf der Pier befestigte, meist zylinderförmige Vorrichtung zum Belegen von Festmacherleinen
Prahm
punt (engl.)
Ein Prahm ist ein eher niedriges, flachbodiges Wasserfahrzeug ohne Kiel und meist mit einer harten Kimm.
Mittelalterliche Prähme im Ostseeraum
Prähme kommen im Ostseeraum etwa im 12. Jh. n. Chr. auf. Sie sind Teil der →Koggen-Prahm Bautradition, besitzen technische Gemeinsamkeiten, gliedern sich aber funktional in die drei Typen →Egernsund, →Falsterbo und →Elbing. Die gemeinsamen Merkmale sind: 1. Flacher, kraweelgebauter Boden. 2. Klinkergebaute, hohe Bordwände. 3. Bordwand fast immer leicht überlappend aber nicht geklinkert, selten kraweelgebaut, Planken mit Holzdübeln befestigt. 4. Das Kalfat wird meist durch Leisten gehalten, die oft mit sogenannten Sinteln (Kalfatklammern) befestigt sind. Oft wird Moos verwendet. 5. Harte Kimm mit einer Übergangsplanke. 6. Alternierende Spanten, die jeweils den Boden und eine Bordwand abdecken. 7. Der Mastfuß ist meist als Mastloch im Spant ausgeprägt.
Mittelalterliche Prähme im Ostseeraum vom Typ
→Mittelalterliche Prähme im Ostseeraum mit einer funktionalen Ausprägung als Fähre. Neben den gemeinsamen Merkmalen der Mittelalterliche Prähme im Ostseeraum weist dieser Typ folgendes Merkmal auf: Bug und Heck sind kaffenartig ausgeprägt, die Enden schließen also mit quer verlaufenden geraden Balken ab und sind rampenartig aufgewölbt.
Mittelalterliche Prähme im Ostseeraum vom Typ
→Mittelalterliche Prähme im Ostseeraum mit einer funktionalen Ausprägung als Leichter. Neben den gemeinsamen Merkmalen der Mittelalterliche Prähme im Ostseeraum weist dieser Typ folgendes Merkmal auf: Das Heck schließt mit einer geraden und quer verlaufenden Bordwand ab, während der Bug dreieckig geformt ist und einen senkrechten Balkensteven aufweist.
Mittelalterliche Prähme im Ostseeraum vom Typ
→Mittelalterliche Prähme im Ostseeraum mit einer funktionalen Ausprägung als Flussschiff und Fischereifahrzeug. Neben den gemeinsamen Merkmalen der Mittelalterliche Prähme im Ostseeraum weist dieser Typ folgendes Merkmal auf: Beide Schiffsenden sind spitz geformt und aufgewölbt.
Gallorömische Prähme
→Gallo-Römische Binnenschiffe

Q

<Inhalt

Quarterdeck
quarter deck (engl.)
Erhöhtes →Deck am →Achterschiff
querab, dwars
abeam (engl.), tværskibs (dk.)
Verweis auf einen Punkt etwa rechtwicklig zur Kielachse außerhalb des Schiffes
Querbalken
crossbeam (engl.), tværbjælke (dk.)
Quer zum →Kiel verlaufender →Balken
Worp, Heckbalken
transom (engl.), hæk-bjælke (dk.)
→Querbalken am →Heck

R

<Inhalt

Rah
yard (engl.), rå (dk.)
runde Stange, die horizontal querschiffs und drehbar am →Mast befestigt ist und zur Befestigung von →Segeln dient
Rahfall, Drehreep
→Leine zum Heißen→Heißen und Fieren→Fieren von →Rahen
Rahsegel
square sail (engl.)
→Segel, die im Gegensatz zu den →Schratsegeln in Schiffsquerrichtung stehen und an der →Rah befestigt sind
Rammbordleiste
Leiste, die außen oberhalb der Wasserlinie zum Schutz der Planken vor Berührungen durch Dalben etc. angebracht wird
Ramme
Metallenes Objekt, das am Bug angebracht ist und dem Rammen feindlicher Schiffe dient
Reede
Wasserfläche außerhalb des Hafens, in der Schiffe Ankern können; in der Regel eine Warteposition
Reffbändsel
Bändsel am →Segel zur Verkleinerung der Segelfläche
reffen
Teilweises Wegnehmen des →Segels, dient zur Verkleinerung der Segelfläche
Refflegel
Kurze Spleißaugen an einem →Liek
Refftau, -talje
→Tau zum teilweisen Wegnehmen des →Segels
Riemen
oar (engl.), åre (dk.)
Stange mit einem verbreiterten Ende (Blatt), das für den Antrieb mittels →Rudern verwendet wird
Riemengriff
loom (engl.), lom, håndtag på åre (dk.)
Griff zur Handhabung eines →Riemens
Riemenpforte
oarhole, oar port (engl.), årehul (dk.)
Öffnung für die →Riemen im →Dollbord
Riemenpfortenverschluss
oarhole-lock (engl.), årehulslukke (dk.)
Abdeckung der →Riemenpforte
Rigg
rig (engl.), rigning (dk.)
Gesamtheit der →Takelage
laufendes Gut
standing rigging (engl.)
= bewegliche Teile des →Rigg
stehendes Gut
running rigging (engl.), stay (engl.), Stag (deu.)
= unbewegliche Teile des →Rigg
Ruder
rudder (engl.), ror (dk.)
Steuereinrichtung
Seitenruder
side rudder (engl.), sideror (dk.)
→Ruder, das an der Seite, meist →Steuerbord angebracht ist
Heckruder, Stevenruder
sternpost rudder (engl.), stævnror (dk.)
→Ruder, das mittig am →Heck angebracht ist
Rudern
rowing (engl.)
Antrieb bei dem ein →Riemen, wobei gegen die Fahrrichtung gesessen wird und der Riemen mit Hilfe eines Widerlagers, der →Dolle durch das Wasser gezogen wird
Ruderpinne
tiller (engl.), rorpind (dk.)
Hebel zum bedienen des →Ruders
Ruderspant
rudder frame (engl.), ror →Spant (dk.)
→Spant an dem das →Ruder befestigt ist
Rumpf
hull (engl.), skrog (dk.)
Konstruktiver Körper des Schiffes ohne Rigg
Rundholz, Spieren
spar (engl.), rundholt, spir (dk.)
Stange mit rundem Querschnitt
Rute, lateinische Rah
→Spiere, die ein Lateinersegel hält, etwa mittig am Mast befestigt ist und schräg nach oben ausgerichtet ist

S

<Inhalt

Saling
Arbeitsplattform im →Mast, die auch der Stabilität der Takelage→Takelage dient
Schäftung
scarf, through scarf (engl.), skar, lask, bladlask (dk.)
Schäften bezeichnet das feste Zusammenfügen zweier Hölzer zu einem längeren, auf einer gemeinsamen Längsachse orientierten Holz, wobei die Enden oft abgeschrägt sind um eine möglichst große Kontaktfläche zu schaffen; der Überlappungsbereich heißt →Lasche und die sich berührenden Flächen →Kontaktflächen
[horizontale Schäftung/Lasche]{#[horizontaleSchaeftung}
horizontal scarf (engl.), vandret lask (dk.)
→Schäftung mit horizontaler →Kontaktfläche
vertikale Schäftung/Lasche
vertical scarf (engl.), lodret lask, vertikal lask (dk.)
→Schäftung mit vertikaler →Kontaktfläche
Zungenschäftung
→Schäftung mit in der Plankenmitte dünn auslaufender Zunge an der →Kontaktfläche
Hakenlasche
hook scarf (engl.), hagelask (dk.)
→Schäftung mit getreppter Oberfläche
Schalenbauweise
shell first, shell-based (engl.), skalbygget (dk.)
Bauweise, bei der zuerst die Hülle des Rumpfes aus →Planken zusammengesetzt wird und später das Spantenskelett eingesetzt wird, wobei dies auch schrittweise erfolgen und vorläufige Verbindungen einbeziehen kann. Diese Technik steht im Gegensatz zur →Skelettbauweise
schamfielen
Scheuern von →Tauwerk und →Segeln
Schäkel
U-förmiges Verbindungsglied und Befestigungsglied aus Metall für →Tauwerk und Ketten
Schanzkleid, Schanzring
Erhöhung der Außenhaut um das Oberdeck
Schapp
Schrank oder ein Schubfach an Bord
Scheiben
Seilrollen innerhalb von →Blöcken und Segelstangen
Scheibgatt
Längliche Öffnung in Masten usw. zur Lagerung einer Scheibe
Schergang
sheerstrake (engl.), essing (dk.)
Der oberste →Plankengang unter dem →Dollbord
Schiff
Wasserfahrzeug, größer als ein →Boot
Schiemannsgarn
Dünnes, oft schon geteertes Takelgarn zum Kleiden und zum Setzen von Bändselungen und Taklings
Schlagpütz
Wassereimer mit am Henkel eingespleißtem Tampen zum einholen von Außenbordwasser
Schmiege
bevel (engl.), smig, affasning (dk.)
gewinkelte Auflagefläche eines Balkens zur Aufnahme eines anderen Holzes; die Schmiege eines →Spants muss so geartet sein, dass die Planken ohne Spalt anliegen können
Schnigge
Snekkja (engl.), snekke (dk.)
Schiffstyp, offenes und flaches, gesegeltes Wasserfahrzeug, in der Wikingerzeit insbesondere ein kleines →Langschiff
Schnitt, Längsschnitt
buttock line (engl), snit, længdesnit (dk.)
Graphische Liniendarstellung des Außenumrisses des Schiffes entlang von →Kiel und →Steven
Schoner
Schiffstyp, zwei- und mehrmastiges, ausschließlich mit →Schratsegeln getakeltes Segelschiff
Schonerbrigg
Schiffstyp, Bezeichnung eines Schiffes nach seiner →Takelung: vorderer Fockmast→Fockmast mit Rahsegeln→Rahsegeln und hinterer Großmast→Großmast nur mit →Schratsegeln
Schonersegel
viereckiges →Schratsegel zwischen den →Masten von →Schonern
Schot
→Tau zum Ausrichten der →Segel
Rahsegelschot
→Tau, mit dem das →Segel an die darunterliegende →Rah geholt wird bzw.
Schratsegelschot
→Tau, mit dem das →Segel in die gewünschte Richtung gestellt wird
Schothorn
untere Ecken eines →Rahsegel bzw. Ecke eines →Stagsegels, die am Ende des →Baums liegt; am →Schothorn sind die die →Geitaue und bei der →Fock zusätzlich der Hals befestigt
Schott
bulkhead (engl.), skot (dk.)
vertikale Abtrennung von Rumpfsegmenten bwz.wasserdichte Wand im Schiffsrumpf oder Schiffstür
Schratsegel
→Segel, die im Gegensatz zu den →Rahsegeln in Schiffslängsrichtung stehen
Schwalbenschwanzverbindung
dovetail joint (engl.), svalehale samling (dk.)
Eine Verbindung, bei der sich der Zapfen zum Ende hin weitet und damit ein herausgleiten aus dem Zapfloch zu verhindern
Schwenkdavit
Bootsaussetzvorrichtung, die seitlich ausschwenkt
Schwert
senkrechte Platte, die die Abdrift vermindern soll und in Schiffsmitte oder an den Bordwänden (→Seitenschwerter) angebracht sein kann
Seitenschwert
leeboard (engl.)
→Schwert, das außen an der Bordwand angebracht ist, wobei sich an jeder Bordwand ein Schwert befindet; das →leeseitige Schwert wird abgelassen und das →luvseitige hochgezogen
schwojen
Herumschwingen eines Schiffes um seinen Anker bei wechselnden Windrichtungen und Strömung
Seemeile
internationales Längenmaß in der Seefahrt, 1 sm = 1.852 m
Segel
sail (engl.)
Textilstück, dass auf einem Wasserfahrzeug aufgespannt wird, um mit Hilfe des Windes Vortrieb zu gewinnen
Segeln
sailing (engl.)
Antriebstechnik, bei der →Segel zum Einsatz kommen
Seitenliek
siehe →Liek
Sintel, Kalfatklammer
sintel (engl.), sintel, krampe (dk.)
Metallklammer, welche die →Kalfatleiste hält.
Skelettbauweise
Bauweise, bei der zuerst das Spantenskelett erstellt wird, bevor die Planken angebracht werden. Diese Bauweise steht im Gegensatz zur →Bodenbauweise
Slawischer Schiffbau
Der Slawische Schiffbau ist eine Variante des →Nordischen Schiffbaus der Wikingerzeit, die an der Südküste der Ostsee vorkommt uns sich in drei Lokalvarianten unterteilt: →Ranischer Schiffbau, →Pommeranischer Schiffbau, →Baltischer Schiffbau. Die folgenden Merkmale 1-3 weisen den Slawische Schiffbau als Teil des Nordischen Schiffbaus aus während die Merkmale 4-7 von diesem zumindest tendenziell unterscheiden und in Lokaltraditionen unterteilen: 1. →Schalenbau. Beim Bau des Rumpfes wurde mit dem Kiel begonnen, an den die Planken des Bodens und der Bordwand angesetzt wurden. Erst nach Fertigstellung der Hülle wurde das Spantenskelett eingesetzt. 2. →Klinkerbauweise. Die Planken wurden überlappend angeordnet und durch Nägel im Überlappungsbereich miteinander verbunden. 3. Von einem →Bitensystem wird nicht gesprochen, aber die Bodenwrangen ist nicht direkt mit dem darüber liegenden Querbalken verbunden, von denen es nur eine Lage gibt. 4. die Plankenverbindung kann mit →Eisenniete oder →Holzdübeln erfolgen. Die Verbindung der Planken erfolgte grundsätzlich mit Hilfe eiserner Niete. 5. Zur →Abdichtung werden Moos und Tierhaare verwendet. 6. Der →Mastfuß besteht in einem Sporholz, Spant mit Mastloch oder selten auch einem →Kielschwein. 7. Es liegt ein runder Querschnitt des Schiffes vor.
Ranischer Schiffbau
Lokalvariante des Slawischen Schiffbaus. Er ist im slawischen Raum westlich der Oder beheimatet. Charakteristisch sind die Verwendung von Holznägeln zur Plankenverbindung und Tierhaaren als Kalfat.
Pommeranischer Schiffbau
Lokalvariante des Slawischen Schiffbaus. Diese Bautradition ist zwischen Oder und Weichsel beheimatet und kann als die klassische Form des slawischen Schiffbaus mit Holznägeln zur Plankenverbindung und Moos als Kalfat gelten. Die pommeranischen und die ranischen Schiffe besitzen als Mastspur ein Sporholz, das im nordischen Schiffbau nur bei Kleinfahrzeugen verwendet wurde.
Baltischer Schiffbau
Lokalvariante des Slawischen Schiffbaus. Er ist östlich der Weichsel zu finden und weist als Merkmale Eisenniete und Tierhaar auf. Diese Bautradition ist also anhand dieser beiden Merkmale nicht von den nordischen Schiffen zu unterscheiden. Die Mastspur bildet jedoch ein deutliches Unterscheidungsmerkmal. Die baltischen Schiffe besitzen, wie die anderen Regionalgruppen der südlichen Ostsee ebenfalls, kein Kielschwein, sondern ein einfaches Mastloch in einem Spant. Diese Form kommt auch bei Koggen vor.
Snelle, Bietenstütze
snelle, beam-stanchion (engl.), snelle (dk.)
senkrechte Stütze unter der →Bite, oft mittig
Spant
rib (engl.), frame (engl.), spant (dk.)
Holz oder Holzkonstruktion als Teil des Spantengerüsts, das die innere Aussteifung des Schiffsrumpfes bewirkt und der jeweils einen Querschnitt des Rumpfes repräsentiert
Hauptspant
midship section (engl.), middel spant (dk.)
→Spant an der breitesten Stelle des →Rumpfes
Zwischenspant
intermediate frame, side frame (engl.), mellem spant, oplænger (dk.)
→Spant an der nicht die ganze Bordwand abdeckt und oft nur aus einem →Auflanger besteht, der zwischen zwei vollständigen →Spanten angebracht ist
Spantabstand
frame spacing (engl.), spantafstand (dk.)
Abstand zwischen den →Spanten
Spantdicke
siding (engl.), bredde af spant (dk.)
Dicke eines →Spants von der Seite an der Bordwand zu Oberkante gemessen
Spantfach, Spantraum
room (engl.), spantrum, rum (dk.)
Raum zwischen zwei →Spanten
Spantriss
body plan (engl.), spanterids (dk.)
Graphische Darstellung der Querschnitte des Schiffskörpfers als Außenlinien der →Spanten
Speigatt
limber hole (engl.), spygat (dk.)
Öffnung im Schanzkleid, damit überkommende Seen möglichst schnell wieder ablaufen können
Spiegel
Weitgehend gerader, teils gewölbter hinterer Rumpfabschluß
Spiegelheck
→Heck
Spiere
spar (engl.)
Rundholz
Spill
Winde, die mittels Spaken oder Motorantrieb gedreht wird und mit der Tauwerk - bzw. Ankerketten bewegt werden
Gangspill
Senkrecht stehendes →Spill
Pumpspill
Waagerechtes →Spill
Spillspake
Holz- oder Eisenstangen zum Drehen des →Spills per Hand
Spleißauge
→gespleißtes Auge am Ende eines Seils
spleißen
Ineinanderflechten zweier →Tauwerksenden
Sponung, Falz
rabbet, rebate (engl.), spunding, rille (dk.)
Aussparung für die Aufnahme eines →Plankenganges am →Kiel und an den →Steven
Sporholz
→Holzblock, der an einen →Spant angelascht ist und die →Mastspur darstellt.
Spring
Festmacherleine, die vom Vorschiff bzw. Achterschiff in Richtung Mittschiffs an der Pier festgemacht wird
Springperd
Verbindungstau zum Arbeiten und Überwinden von kurzen Strecken in der →Takelage
Stag
stay (engl.), stag (dk.)
Teile des →stehendes Gutes, der einen →Mast in Längsrichtung des Schiffes stützt (im Gegensatz zu den →Wanten, die in Querrichtung stützen)
Vorstag
→Stag vom →Fockmast zum →Bugspriet
Wasserstag
Innerer →Stag unterhalb des →Bugspriets, oft Kette oder Rundstange
Stampfstag
Unterer →Stag am Bugspriet, oft Kette oder Rundstange
Stagsegel
Dreieckiges Segel, wird an einem →Stag gefahren und ist ein →Schratsegel
Stake
Stange, die für das →Staken verwendet wird
Staken
Antriebstechnik, bei der das Boot mit einer Stange, →Stake genannt, vom Seegrund abgestoßen wird
Stehendes Gut
Das gesamte unbewegliche →Tauwerk an Bord eines Schiffes
Stellage, Stelling
Brett mit 2 Querhölzern, das mit Tampen außenbords gehängt wird, um Arbeiten auszuführen
Stenge
Angesetzte Mastverlängerung
Stengetopp
Oberes Ende einer →Stenge
Stengewanten
→Wanten, welche von einer →Saling zum →Stengetopp reichen
Steuerbord
starbord (engl.), styrbord (dk.)
In Fahrtrichtung rechte Schiffsseite
Steven
stem (engl.), stævn (dk.)
→Balken, der in Verlängerung des →Kiels das fordere Ende des Schiffes darstellt; für das Mittelalter werden die Typen R (rabetted), V, und W (winged) unterschieden
Vorsteven
stem, fore stem (engl.), forstævn (dk.)
Vorderer →Steven
Achtersteven
sternpost, after stem (engl.), agterstævn (dk.)
Hinterer →Steven
Doppelsteven
→Stevenblock mit zwei aufgebogenen und übereinanderliegenden Verlängerungen, wie er im →Nordischer Schiffbau der Bronzezeit üblich ist auch noch in der vorrömischen Eisenzeit vorkommt. Diese Stevenform ist durch Hjortspring und Felsbilder belegt.
Blocksteven
→Steven, der nicht als Holzbalken, sondern als Holzblock ausgebildet ist.
Stevenplanke
→Steven, der nicht als Holzbalken, sondern als Holzplanke ausgebildet ist.
Rampensteven
→Steven, der nicht als Holbalken, sondern als rampenartig angeordnete Planken in Verlängerung des Bodens ausgebildet ist.
Flügelsteven
winged stem (engl.), fløjstævn (dk.)
→Steven mit →Stevenflügeln
Treppensteven
stepped stem (engl.), trappestævn (dk.)
→Flügelsteven mit individuellen Stufen für jedes Plankenende
Stevenflügel
stem-wing (engl.), stævnfløj (dk.)
Seitliche Erweiterung des →Stevens zur Ausbildung einer →Lannung
Stoß
butt (engl.), stød (dk.)
das quer geschnittene Ende einer →Planke oder eines →Balkens
Straklatten
battens, ribannds, fairing battens, spline (engl.), cent (dk.)
flexible Leiste um den Verlauf der Bordwand zu interpolieren
Strecktau
Über →Deck gespanntes →Tau zum Festhalten
Stringer, Weger
stringer (engl.), forstærkning, stringer (dk.)
Leisten bzw. Balken zur Längsversteifung, die innen (oder im Fall der Außenweger auch außen) auf der Bordwand angebracht sind
stritschen
Einen durchgesetzten →Tampen nochmals durchholen
Stütze
stanchion (engl.), støtte (dk.)
senkrechter Pfosten, der einen Querbalken→Querbalken stützt
Süll
Erhöhte Türschwelle, soll das Eindringen von Wasser verhindern

T

<Inhalt

Takelage, Rigg
rig, rigging (engl.), rigning, tovværk, stående of løbende gods (dk.)
Gesamtheit aller Teile der Segeleinrichtung, Sammelbegriff für →Masten, →Bäume, →Rahen, →Stengen, Gaffeln→Gaffeln und das dazugehörende →Laufende und →Stehende Gut
Takling
wird auf das Ende eines →Tauwerkstücks aufgebunden, damit es nicht aufdrillen kann
Talje
→Tauwerk, das zur Kräfteersparnis durch →Blöcke läuft
Tampen
Seile und →Taue
Tauwerk
geschlagenes oder geflochtenes Seil.
Fasern/Fäden werden zu Garne (Kabelgarne) gesponnen
2-18 Garne = Leine (Litzen, Duchten)
18-50 Garne = Kardeel
3-5 Kardeele = Trosse
x Trossen = Kabel/Kabeltau
Tau
rope (engl.)
aus 3 Litzen geschlagen: hawser, hawser-laid
aus 4 Litzen geschlagene: shroud-laid
starkes Tau, aus 3 Trossen geschlagen: cable, cable-laid
Teer
tar (engl.)
Abdichtungs- und Konservierungsmasse
Tiefgang
draft, draught (engl.), dybgang (dk.)
Vertikale Distanz von der tiefsten Stelle des Schiffs bis zur Ebene der Wasseroberfläche
Tonnenrack
Heißbare Halterung von →Rahen am →Mast
Topp
Äußerstes Ende von →Masten und →Stengen
Toppnanten, Dumper
Seile für das waagerechte Einstellen der →Rahen
Toppwanten
Kurze →Wanten oberhalb einer →Saling
Totholz
deadwood (engl.), dødtræ (dk.)
→Balken, der über dem →Kielschwein zur Befestigung an den →Spanten vorgesehen ist
Treideln
towing (engl.)
Antriegstechnik, ziehen des Fahrzeuges mit einer Leine von Land
Trireme, Triere
trireme (engl.)
Schiffstyp, antikes →Kriegsschiff mit drei übereinander liegenden Ruderreihen, Variante einer →Galeere
Trosse
hawser, hawser-laid
Schweres, aus 3 Litzen geschlagenes →Tau

U

<Inhalt

U-Boot
Schiffstyp für die Unterwasserfahrt
Übergangsplanke
transition plank (engl.)
→Planke, of mit L-förmigem Querschnitt, die sich an der →Kimm befindet und den Schiffsboden mit der Bordwand verbindet
Unterliek
siehe →Liek

V

<Inhalt

vor
before (engl.), foran (dk.)
Indiziert einen Punkt im Schiff, der in Fahrtrichtung weiter vorne liegt als ein Referenzpunkt.
voraus
ahead (engl.), forude (dk.)
Indiziert einen Punkt in Fahrrichtung vor dem Schiff
Vordeck
fore deck (engl.), fordæk (dk.)
kleines →Deck im Bugbereich
Vorliek
siehe →Liek
Vorreiber
Kräftiger Verschlußhebel an Schotten und Schiffstüren
Vorschiff
forebody (engl.), forskib (dk.)
Der vordere Teil des Schiffes
Vorsegel, Vorgeschirr
→Stagsegel an den →Stagen des vorderen →Mastes

W

<Inhalt

Want, Wanten
shroud (engl.), vant (dk.)
Abstagungen der Masten nach den Seiten und gleichzeitig nach hinten
Unterwanten
→Wanten, die nur die Untermasten halten
Wantspanner, Wantnadel
shroud-pin (engl.), vantnål (dk.)
Vorrichtung zum Spannen der →Wanten
Wassergang
Schmaler Streifen vor der Innenseite der Bordwand zum Ableiten von Wasser
Wasserlinienriss
half-breadth plan (engl.), vandlinieplan (dk.)
Graphische Liniendarstellung der Schnittflächen horizontaler Ebenen mit der Außenoberfläche des Schiffsrumpfes
Wasserpforte
Verschließbare Öffnung im Schanzkleid zum schnellen Abfluß des Wassers an Deck
Wattierung, Einlage
wadding (engl.)
Diverse Füllmaterialien
Webleinen
Zwischen den →Wanten angebrachte →Leinen aus →Tauwerk, die als Sprossen zum Besteigen der →Masten dienen
Webleinenstek
Knoten zur Kreuzung der →Webeleinen mit den →Wanten
Wegerung
ceiling (engl.), garnering (dk.)
Innenbeplankung
Wende
Schiff mit dem →Bug durch den Wind drehen

X

<Inhalt

Y

<Inhalt

Z

<Inhalt

Zapfenverbindung
mortise-and-tenon (engl.)
→Nut-und-Feder-Verbindung
Zeising
Dünnes →Tauwerk zum Befestigen eingeholter →Segel
Zierprofil
moulding (engl.), profil, profilering, pynteprofil (dk.)
längs laufende Zierrillen im Holz
zurren
Etwas seefest anbinden
Zwischenstag
→Stag bei einer →Schonerbrigg vom →Großmast zum →Fockmast
Zwischenstagsegel
→Segel, die an den →Zwischenstagen gefahren werden

Quellen

<Inhalt